Stiftung Warentest testet Federkern und Schaumstoff 14 Matratzen im Bequem-Check – nur auf einer liegen wirklich alle gut!
Teuer = besser? Stimmt nicht!
Das ist zumindest das Ergebnis des aktuellen Matratzenvergleichs von Stiftung Warentest. Während das günstigste von 14 Modellen vorne mitspielt, landet das teuerste mit stattlichen 630 Euro unter den Schlusslichtern. Welche Matratze am besten abgeschnitten hat und worauf ihr beim Kauf achten solltet, seht ihr im Video.
Testliegen mit sieben Körperformen
Seid ihr eher der Typ Säule oder Schrank, Ball oder Trapez? Bisher hat Stiftung Warentest Matratzenchecks nach dem „HEIA”-Modell eingeteilt, also nach vier unterschiedlichen Körpertypen. Beim aktuellen Test wurden erstmals sieben unterschiedliche Körperformen definiert: „Nahezu jeder Mensch wird sich in einem dieser Typen wiederfinden”, heißt es.
Die 14 Schaumstoff- und Federkernmatratzen wurden natürlich in erster Linie auf ihre Liegeeigenschaften und den Komfort geprüft, aber auch auf Haltbarkeit, Schadstoffe oder unangenehme Gerüche nach dem Auspacken. Das Ergebnis: Nicht jede Matratze passt zu jedem Körper.
Jetzt ist eure Meinung gefragt
Sieger, Verlierer und der Preis-Leistungs-Tipp
Insgesamt wurde keine Matratze schlechter als „befriedigend” bewertet. Wer allerdings erwartet, für einen hohen Preis auch die beste Qualität zu bekommen, wird bei der BultexActive 210 von Schlaraffia enttäuscht: Mit 630 Euro ist sie das teuerste Modell im Test, doch in Rückenlage ruhte darauf niemand von den Testliegerinnen und -liegern gut. Die Endnote: 3,1.
Bei den Liegeeigenschaften der f.a.n. Medisan Plus KS (Note 2,2, ca. 360 Euro) gab es hingegen nichts zu beanstanden: Auf ihr schlafen laut Stiftung Warentest alle Körpertypen sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage rückenschonend. Auch vier weitere Modelle bieten „gute” Liegeeigenschaften für fast alle Körpertypen: die Breckle Weida Flex Air (Note 2,2, ca. 275 Euro), die Ravensberger Komfort-SAN (Note 2,2, 329 Euro) und die H+ Manufaktur CML KS60 (Note 2,3, ca. 300 Euro). Gleiches gilt für die Älgdröm Lasse (Note 2,2), die mit etwa 170 Euro die günstigste Matratze im Test ist – hier hätten wir also den Preis-Leistungs-Sieger.
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So lange könnt ihr Probe schlafen
Die richtige Matratze zu finden, ist gar nicht so einfach. Zumal es bei den Härtegraden kein einheitliches System gibt – bei einigen stellte Stiftung Warentest eine andere Härte fest als jene, die vom Hersteller angegeben war.
„Da weder Härteangaben noch Zonen aussagekräftig sind”, rät das Magazin zum Probeschlafen zu Hause. Einige Hersteller nehmen die Matratzen zurück und erstatten den Kaufpreis: Ikea bis zu einem Jahr nach dem Kauf, Lidl innerhalb der ersten 90 Tage und MFO innerhalb von 120 Tagen. Amazon Basics und Otto nehmen benutzte Matratzen nicht zurück.
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Auf die Körperform kommt es an
Helfen kann es, sich an den sieben Körpertypen von Stiftung Warentest zu orientieren und zu schauen, welcher der eigenen Statur am ehesten entspricht:
Typ „Ball” (starker Bauch, schmale Schultern und Hüften): Rückenschläfer von diesem Typ haben laut «Warentest» eine größere Auswahl als Seitenschläfer.
Typ „Säule” (gleichmäßige Silhouette, keine auffälligen Körperpartien): Liegt auf fast allen getesteten Matratzen gut in Rückenlage, hat aber in Seitenlage größere Auswahl.
Typ „Schrank” (breite Schultern und Taille, schmaleres Becken): Ruht in Rückenlage auf fast allen getesteten Matratzen gut, in Seitenlage aber nicht auf allen.
Typ „Sanduhr” (breite Schultern und Becken, schmale Taille): Sowohl in Rücken- als auch in Seitenlage finden Sanduhren nicht auf jeder der getesteten Matratzen bequem Platz.
Typ „Haus” (breites Becken, schmalere Schultern): Für Menschen mit Haus-Silhouette gab es im Test sowohl für Rücken- als auch für Seitenschläfer viele passende Matratzen.
Typ „Tropfen” (schmale Schultern, breitere Taille und Becken): Liegt nur auf etwa jeder zweiten geprüften Matratze in Rücken- und Seitenlage gut.
Typ „Trapez” (breite Schultern, schmale Taille und Hüften – oft athletischer Körperbau): Rückenschläfer finden meist eine passende Matratze, für Seitenschläfer ist die Auswahl kleiner.
Alle Testergebnisse findet ihr kostenpflichtig auf der Website von Stiftung Warentest. (rka/dpa)