Auf Spurensuche
Unglaublich! Was wirklich mit unseren Online-Retouren passiert
Es sind unglaubliche Zahlen!
Sage und schreibe zwei Milliarden Pakete lassen wir Deutschen uns mittlerweile pro Jahr zustellen, rund ein Viertel davon, also 500 Millionen, werden wieder zurückgeschickt. Was uns das alles kostet, welche absurden Wege die Pakete um die ganze Welt nehmen und wie viele Retouren einfach entsorgt werden – all das erfahrt ihr im Video.
Jedes Retoure-Paket wird überprüft
Der Lager-, Retouren- und Logistikdienstleister Hermes Fulfilment in der Nähe von Gotha lässt uns hinter die Kulissen blicken: Im Logistikzentrum in Ohrdruf landen sogenannte Kleinteile, die bei Otto bestellt wurden, auf dem Retourenband. Was passiert damit, was landet auf dem Müll?
Rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Ohrdruf, rund die Hälfte kümmert sich hier um jedes Paket. Ist die gebrauchte Ware noch originalverpackt, kann sie direkt wieder als Neuware in den Onlineshop eingestellt werden, vieles wird aber auch reklamiert. Die Retouren werden aufwendig geprüft und im besten Fall wieder online gehen - als Schnäppchen.
Lese-Tipp: Auch schon drauf reingefallen? Die fiesen Psycho-Tricks beim Online-Shopping
Eine Jacke geht um die Welt - und noch einmal zurück

Doch was passiert mit den Paketen, die wir ins Ausland – zum Beispiel nach China – zurückschicken? Gemeinsam mit RTL-Nachhaltigkeitsexperte Maik Meuser starten wir ein Retouren-Experiment. Beim chinesischen Onlineshop Temu kaufen wir eine Jacke für knapp 17 Euro ohne Versandkosten. Die Jacke wird innerhalb von drei Wochen aus China zugeschickt.
Wir nähen einen Tracker ein, der uns fortan Signale sendet, und schicken sie zurück.
Acht Monate lang verfolgen wir die Jacke auf ihrer Reise um die Welt. Wahrscheinlich ist das 17-Euro-Teil, wie die meiste Ware aus China, per Schiff zu uns nach Deutschland gekommen. Dann wird es von uns retourniert, also wieder per Schiff zurückgeschickt, neu bestellt, und kommt dann wieder mit dem Flugzeug über Belgien zurück nach Deutschland. Die CO₂-Bilanz? Verheerend!
Lese-Tipp: Statt Online-Shopping: Geht der Trend zurück zum Laden?
Eure Erfahrung ist gefragt!
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Warenbestand mehrerer Kaufhäuser landet im Müll
Der Umwelt- und Klimaschutzorganisation Greenpeace ist der Umgang mit Retouren deshalb schon lange ein Dorn im Auge. „Bei den Retouren können wir davon ausgehen, dass etwa 1,3 Prozent in die Vernichtung gehen“, sagt Manfred Redelfs von Greenpeace Deutschland. „Das klingt erst einmal nach einer harmlosen Zahl. Aber wir sind auf einem absolut hohen Niveau, das sind immerhin 17 Millionen Produkte.“ Der komplette Warenbestand mehrerer Kaufhäuser wird da also in die Tonne getreten.
Klar ist bei der ganzen Retourenflut: Die Kosten tragen wir Kunden – aber wie viel ist das eigentlich? Die Antwort gibt Retourenforscher Dr. Björn Asdecker im Video!
Mehr dazu in „Gecheckt: Die Tricks der Onlinehändler“
Moderatorin Mareile Höppner und ihr Team decken die Tricks der Onlinehändler auf und zeigen in investigativen Recherchen, wie man beim Online-Shopping hinters Licht geführt wird: Was taugen die von Influencern beworbenen Produkte wirklich? Warum sollte man bei Verkaufsmaschen wie „nur noch drei Stück verfügbar“ vorsichtig sein und welche Risiken bergen Shops wie Temu und Shein? Mit Testfamilien und Experten geht „Gecheckt“ auf Spurensuche.
Am 30. Mai um 20:15 Uhr bei RTL oder auf Abruf bei RTL+! (ija)