Wer macht sowas?Sieben bis zehn Tage alt! Herzlos-Besitzer setzten drei Hunde-Welpen einfach aus

Drei kleine Welpen wurden einfach vor dem Tierheim Hattersheim ausgesetzt. (Symbolbild)
Drei kleine Welpen wurden einfach vor dem Tierheim Hattersheim ausgesetzt. (Symbolbild)
picture alliance / Zoonar | KOKHANCHIKOV

Sie haben noch nicht mal die Augen geöffnet.
So jung sind die drei Welpen noch, die am 19. März 2025 in Hattersheim in der Nähe von Frankfurt einfach ausgesetzt wurden. Nur eine Hunde-Amme kann die Welpen vor dem Tod bewahren.

Hattersheim: Ausgesetzte Welpen werden ohne Zieh-Mama wohl nicht überleben

„Gestern während der Öffnungszeiten wurden diese drei kleinen Würmchen vor der Tür unseres Tierheimes ausgesetzt”, schreibt das Tierheim Hattersheim am 20. März in einem Facebook-Post. Auf dem Bild zu sehen: drei kleine Fell-Knäuel, die noch so jung sind, dass sie noch nicht einmal ihre Äuglein geöffnet haben. Die Welpen seien „vielleicht gerade einmal sieben bis zehn Tage alt”, schätzt das Tierheim. Eines der Babys sei sehr schwach.

Zwar habe vorerst ein Tierheim-Mitarbeiter die drei Welpen in seine Obhut genommen, „doch es ist kaum zu schaffen”. Das Tierheim startete daher die Suche nach einer Hunde-Amme, also nach einer Hundedame, die die Welpen mit Muttermilch versorgt. „Nur so haben sie eine gute Chance zu überleben.”

„Sollten die kleinen Würmer nicht schnellstens eine Ziehmama finden, müssen sie dringend in die Tierklinik”, erklärt das Tierheim weiter. Doch die Chance aufs Überleben sei dann bei weitem nicht so hoch, wie wenn eine Hunde-Amme die Welpen säugt. Außerdem kämen dann sehr hohe Kosten auf die Einrichtung zu. „Die Kosten betragen zwischen 300 und 500 Euro pro Welpe und Tag.”

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Herzlos-Besitzer bringen Tierheim in brenzlige Lage

Das Problem: Tierheime werden nur mit einer begrenzten Summe von der jeweiligen Kommune unterstützt. Fehlende Gelder müssen Heime aus eigenen Mitteln aufbringen.

Die Herzlos-Besitzer aus Hattersheim haben also nicht nur die Leben der drei Welpen aufs Spiel gesetzt, indem sie sie einfach nur vor dem Tierheim ausgesetzt haben, sondern sie bringen auch das Tierheim in eine finanziell brenzlige Situation. Fälle wie dieser sorgen auf Dauer dafür, dass es zu einer Tierheim-Krise kommt und Tierheimen das Aus droht.

Wer sich die Abgabekosten in einem Tierheim nicht leisten kann, der sollte Tiere niemals einfach irgendwo aussetzen, sondern sich dennoch an das zuständige Tierheim wenden. Das raten die Experten von SantéVet, einem Spezialisten für Tierkrankenversicherungen. Dann könne man sich gemeinsam eine Lösung überlegen – in Notfällen übernehme der Tierschutzbund die Kosten. Auf diese Weise bringt man zumindest das Leben der Tiere nicht in Gefahr.

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Das Tierheim Hattersheim erreichen nach dem Aufruf „Emails und Telefonanrufe”

Für die Welpen aus Hattersheim besteht laut eines Updates des Tierheims auf Facebook scheinbar doch noch Hoffnung. Demnach habe man schon nach wenigen Stunden viele „Emails und Telefonanrufe auf dem AB” gehabt. „Diese arbeiten wir jetzt nach und nach ab, in der Hoffnung, es findet sich etwas Passendes für die Babys.” (vho)