„Wahre Pestizidschleudern“Na lecker! Rosinen fallen reihenweise bei Öko-Test durch

Viele Begriffe für eine Frucht: Sultaninen, Korinthen und Rosinen unterscheiden sich dennoch durch ihre Herstellung und die verwendete Traubensorte.
Bei diesen Testergebnissen vergeht einem das Naschen.
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Die einen lieben sie, die anderen hassen sie.
Der Grund für die Abneigung gegen Rosinen sollte aber nur der persönliche Geschmack sein und nicht ein ganzer Cocktail bedenklicher Inhaltsstoffe. Genau den hat Öko-Test jetzt aber bei einem Drittel der Produkte im Test festgestellt – sogar bei einem in Bio-Qualität, bei dem Pestizide eigentlich tabu sein sollten!

Bio-Rosinen mit neun Pestiziden – wie geht das denn?

Das Magazin kaufte 24-mal Rosinen in Supermärkten, Discountern und Drogerien ein, darunter neun Bio-Produkte. Das Labor prüfte alle auf Keime, Schimmelpilze und Pestizidrückstände – und wurde leider bei vielen fündig. „Rosinen können wahre Pestizidschleudern sein“, so Vanessa Christa, Lebensmittelchemikerin bei Öko-Test.

Insgesamt sieben Marken fallen mit „Ungenügend“ krachend durch. Allen voran ein Bio-Produkt, von dem Verbraucherinnen und Verbraucher eigentlich erwarten, dass es frei von Pestizidrückständen ist. Doch in den Dennree Sultaninen (1,99 Euro pro 250 Gramm) wurden insgesamt neun Substanzen gefunden, von denen Öko-Test sieben als bedenklich einordnet.

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Schimmelpilzgift, Bienenkiller und Glyphosat

So etwa das Insektizid Chlorpyrifos, seit 2020 nicht mehr als Spritzmittel zugelassen, bienengiftig und im Verdacht, Erbgut und Nerven bei Kindern zu schädigen. Auch das Schimmelpilzgift Ochratoxin A wurde in den Bio-Rosinen in einem Gehalt festgestellt, der den gesetzlichen Grenzwert sprengt. Dennree erklärte, man habe die Rücknahme aus dem Einzelhandel veranlasst. Außerdem werde ermittelt, wie es zu den Pestizidrückständen kommen konnte.

In den Ja! Sultaninen von Rewe (99 Cent pro 250 Gramm) wurden insgesamt 24 Pestizide in Spuren festgestellt, darunter das krebsverdächtige Glyphosat und das für Bienen giftige Acetamiprid. Auch hier reagierte der Anbieter und nahm die Rosinen aus dem Verkauf. Außerdem hieß es, man stelle auf andere Bezugsquellen um. Auch die Sultaninen von Seeberger (2,74 Euro pro 250 Gramm) enthalten Acetamiprid und 15 weitere Pestizidspuren.

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Diese Rosinen sind Testsieger

Immerhin: Sechs Produkte im Test sind „gut“, acht sogar „sehr gut“. Die meisten Testsieger stammen von Bio-Marken, etwa die dm Bio Rosinen (1,27 Euro pro 250 Gramm). Aber auch die Discounter-Rosinen von Backfee beziehungsweise Netto (1,19 Euro pro 250 Gramm) kann man laut Öko-Test guten Gewissens in den Kuchenteig mixen.

Alle Ergebnisse findet ihr auf ökotest.de. (rka)

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