Gerichtsurteil gefällt!Aldi darf keine Dubai-Schokolade mehr verkaufen

Das war’s!
Aldi Süd darf die heißbegehrte Dubai-Schokolade ab sofort nicht mehr verkaufen, das besagt ein Urteil des Landgerichts Köln. Welchen Grund es dafür gibt und warum der Hype vermutlich bald sowieso abreißt.
Erst im Dezember führte Aldi die Trend-Süßigkeit „Dubai-Schokolade” ein
Die Dubai-Schokolade hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Hype ausgelöst. Alle wollten die mit Pistaziencreme und Engelshaar gefüllte Süßigkeit haben. Das Problem: Dubai-Schokolade war ein wahres Luxus-Gut, kostete eine Tafel doch stolze zehn bis 15 Euro.
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Doch im Dezember dann die freudige Nachricht für alle, die nicht bereit waren, diesen horrenden Preis zu zahlen: Nach und nach kündigten die Discounter in Deutschland an, auch bald Dubai-Schokolade ins Angebot aufzunehmen – auch Aldi.
Doch damit ist jetzt, gut einen Monat nach Einführung der neuen Süßigkeit, auch schon wieder Schluss!
Gericht erlässt einstweilige Verfügung: Aldi darf keine Dubai-Schokolade mehr verkaufen
Denn: Der Discounter Aldi Süd darf seine Dubai-Schokolade nicht mehr verkaufen. Das Landgericht Köln erließ eine einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen, die den Verkauf vorläufig verbietet. Der Beschluss liegt der Deutschen Presse-Agentur vor (AZ: 33 O 544/24).
Ein Produkt darf in Deutschland demnach nur dann als „Dubai-Schokolade” oder ähnlich bezeichnet werden, wenn es in Dubai hergestellt wurde oder einen sonstigen geografischen Bezug zu Dubai hat. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass Verbraucher irregeführt werden.
Aldi Süd hatte in seinen Filialen ab Dezember die „Alyan Dubai Handmade Chocolate” angeboten. Die Schokolade wurde in der Türkei produziert, wie auf der Rückseite angegeben ist. Aus Sicht des Gerichts genügt dieser Hinweis jedoch nicht aus. Wegen der Bezeichnung sei für Verbraucher anzunehmen, „dass das Produkt tatsächlich in Dubai hergestellt und nach Deutschland importiert” worden sei, heißt es im Beschluss. Andere Medien hatten zuerst darüber berichtet.
Auch Lidl und Lindt wurden in Sachen Dubai-Schokolade abgemahnt
Geklagt hatte der Süßwarenimporteur Andreas Wilmers, der in Dubai hergestellte Schokolade der Marke Fex in Deutschland verkauft. Im Wiederholungsfall droht Aldi Süd ein Ordnungsgeld. Der Discounter wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Fall äußern. Der Beschluss ist bislang nicht rechtskräftig, Aldi Süd kann noch Widerspruch einlegen.
Wilmers hatte im Dezember – wegen des Verkaufs von Dubai-Schokolade – auch den Discounter Lidl und den Süßwarenhersteller Lindt abgemahnt. Bei diesen Verfahren gibt es bisher noch keine Entscheidung.
Lindt hatte daraufhin erklärt, der Begriff „Dubai Schokolade” stehe als Sortenbezeichnung für Schokolade mit der typischen Pistazien-Kadayif-Füllung und nicht für Schokolade, die aus Dubai stamme. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie teilte mit, Dubai-Schokolade dürfe auf der ganzen Welt hergestellt werden.
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Das Landgericht Köln jedenfalls scheint das anders zu sehen.
Studie zeigt: Hype um Dubai-Schokolade dürfte bald vorbei sein
Allerdings ist fraglich, wie viele Kunden sich von dieser Entscheidung nun auf den Schlips getreten fühlen. Immerhin lautet das Fazit des Instituts für Generationenforschung: „Der Dubai-Schokoladen-Trend wird kürzer sein, als die meisten vermuten, und 2025 kaum noch der Rede wert sein.” Z
u diesem Ergebnis sei man nach Auswertung der Trendstudie 2025 gekommen. Darin hätten über 60 Prozent der für diese Studie befragten Dubai-Schokoladen-Konsumenten angegeben, in nächster Zeit keinen weiteren Kauf zu planen. (vho, mit dpa)