Zwillingsschwester Nancy S. schon vor Gericht verurteilt
Nach 214 Tagen auf der Flucht: Mordverdächtige Kathy S. stellt sich der Polizei
Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester soll Nancy S. versucht haben, den gemeinsamen ehemaligen Lebensgefährten zu ermorden. 214 Tage lang befindet sich die 42-Jährige nach der Attacke auf der Flucht. Bis sie sich am Freitag der Polizei stellt.
Brandenburg: Zwillingsschwester Kathy S. stellt sich der Polizei
„Vielleicht sitzt irgendwann ja mal ihre Schwester bei uns auf der Anklagebank und wir erfahren die ganze Wahrheit“, hatte der vorsitzende Richter bei der Verurteilung von Kathy S. gesagt. Nur einen Tag später wurde dieses Szenario deutlich wahrscheinlicher: Nach dem Urteil gegen ihre Zwillingsschwester stellte sich Kathy S. in Brandenburg der örtlichen Polizei.
Die Beamten nahmen die Tatverdächtige an Ort und Stelle fest. Kathy S. sitzt nun in Untersuchungshaft in einem Gefängnis in Brandenburg, rund 200 Kilometer von ihrer Schwester in Sachsen-Anhalt entfernt.
Zwillingsschwestern planten offenbar gemeinsam Mordversuch
Nancy S. war am Donnerstag wegen zweifachen Mordversuchs schuldig gesprochen worden. Die Strafe: Fünf Jahre und drei Monate im Gefängnis. Ein ähnliches Urteil könnte bald auch Kathy S. erwarten. Denn: Beide Mordversuche sollen die Schwestern gemeinsam durchgeführt haben. Das Ziel der Attacken: Michael S., der ehemalige Lebensgefährte der beiden Frauen sowie der Vater der dreijährigen Tochter von Nancy S.
Im Oktober 2021 sollen die beiden Frauen Kabel am elektrischen Scheunentor von Michael S. manipuliert haben, die zu einem tödlichen Elektroschock führen sollten. Der 40-Jährige bemerkte die Falle jedoch und alarmierte die Polizei.
Im Mai 2022 überfielen die Schwestern Michael S. dann offenbar, nachdem dieser seine Tochter mit dem Auto aus dem Kindergarten abgeholt hatte. Michael S. erlitt bei dem Angriff schwere Stichverletzungen. Er überlebte nur dank einer Not-Operation.
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Freund appellierte an Zwillingsschwester: "Gehe zur Polizei, stelle dich"
Die beiden Schwestern hatten ihren ehemaligen Partner offenbar im Streit über das Sorgerecht der dreijährigen Tochter töten wollen. Nancy S. hatte vor Gericht zugegeben, auf ihren Ex-Freund eingestochen zu haben, sprach dabei jedoch von Notwehr.
Dass Kathy S. sich nun der Polizei gestellt hat, freut derweil Ralf G., den neuen Lebensgefährten der beiden Frauen. „Kathy, ich bitte dich bei nächster Gelegenheit der Polizei zu stellen. Der Richter ist ein guter Richter gewesen, ein faires Urteil ist gefällt worden“, hatte er unmittelbar nach der Urteilsverkündung zu RTL gesagt. „Ich bitte dich nochmals: Gehe zur Polizei, stelle dich. Wir stehen das gemeinsam durch.“ (jda)