Altenpflegerin in Zwickau wegen Mordes verurteiltLebenslänglich! Sarah S. (32) ermordete ihre eigene Oma – wegen Spielschulden?

"Ich habe meine Großmutter umgebracht. Sie wohnt in dem Heim, in dem ich arbeite.“ Als Sarah S. im vergangenen September auf der Polizeistation in Zwickau auftaucht, wirkt vieles noch wie ein Unfall, die junge Frau wird zunächst sogar wieder freigelassen. Doch dann kommen immer mehr Hinweise ans Licht: Sarah S. hatte offenbar Spielschulden und deswegen das Konto ihrer Oma leergeräumt. Das Gericht ist überzeugt: Es war Mord! Die 32-Jährige muss lebenslänglich ins Gefängnis.

Zwickau: Altenpflegerin Sarah S. tötete ihre Großmutter

Auf dem Weg zur Polizeiwache hatte Sarah S. im vergangenen Herbst offenbar gegoogelt, welche Strafen ihr bei Mord, Totschlag oder gefährlicher Körperverletzung drohen. Erst dann entschied sie sich für die Version, die sie kurz darauf einer Polizistin erzählte: Sie habe ihre Oma im Streit versehentlich getötet.

Doch das war eine Lüge! Sarah S. hatte versucht, ihre eigene Oma mit einem Kissen zu ersticken. Als diese aufwachte und sich wehrte, stürzte sie aus dem Bett, brach sich mehrere Rippen. Erst durch massive Gewalteinwirkung auf den Hals kam sie schließlich ums Leben. Der Anwalt der Familie sagt: Unmittelbar vor ihrem Tod muss die Seniorin gemerkt haben, dass es die eigene Enkelin war, die sie umbrachte.

Wegen Spielschulden? Sarah S. hob 13.000 Euro vom Konto ihrer Oma ab

Sarah S. veruntreute 13.000 Euro ihrer Großmutter.
Sarah S. veruntreute 13.000 Euro ihrer Großmutter.
RTL

Deshalb hat das Landgericht Zwickau nun entschieden: Es war keine Körperverletzung mit Todesfolge oder Totschlag, es war Mord! Sarah S. habe heimtückisch gehandelt und durch den Tod ihrer Oma versucht, eine andere Straftat zu verschleiern, sagt das Gericht.

13.000 Euro hob Sarah S. vom Konto ihrer Großmutter ab, ohne dass diese davon wusste – offenbar wegen Spielschulden aus dem Internet. Vor Gericht versuchte die Angeklagte zu beweisen, dass ihre Oma ihr das Geld überwiesen habe. Doch die angeblichen Beweisstücke waren gefälscht.

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Landgericht Zwickau verurteilt Angeklagte Sarah S. wegen Mordes

Laura zeigte sich von der Gefühlskälte ihrer ehemaligen Arbeitskollegin schockiert.
Laura zeigte sich von der Gefühlskälte ihrer ehemaligen Arbeitskollegin schockiert.
RTL

Vor Gericht gab sich Sarah S. gefühlskalt, zeigte keine Reue für ihre Tat. Ihre ehemalige Arbeitskollegin Laura zeigt sich im Gespräch mit RTL schockiert: „Keine Gefühle, keine Emotionen. Da ist einfach nichts da.“

Die Verurteilung bedeutet, dass die Angeklagte für mindestens 15 Jahre ins Gefängnis muss. Auch bei der Urteilsverkündung verzog Sarah S. keine Miene. (jda)