Zwei Beutegreifer treiben in den Alpen ihr Unwesen

Zuerst der Bär, jetzt der Wolf – Gastwirtin in Sorge um ihren Betrieb

von Carolin Unger

Er hat wieder zugeschlagen! Aber wer? Ein Bär oder war es doch ein anderes Raubtier? Zuletzt wurde am Alpenrand ein Bär beobachtet, der am Freitag drei Schafe gerissen haben soll. Jetzt wurden erneut zwei Schafe und ein totes Reh entdeckt. Doch diesmal soll es keine Hinweise auf den Bären geben, stattdessen soll ein Wolf schuld sein.

Gastwirtin in Bayern bangt um Kundschaft: „Es muss dringend gehandelt werden“

Was die Schafsrisse nun für die Gastwirte in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach bedeuten, bleibt noch abzuwarten. Gastwirtin Susanne Braun aus Oberaudorf hat jedenfalls ein mulmiges Gefühl. „Die Konsequenzen sind noch abzuwarten. Die Kombination aus zwei großen Beutegreifern in so kurzer Zeit am selben Ort ist jetzt schon eine andere Qualität“, sagt die Wirtin im RTL-Interview.

Wölfe sind im bayerischen Alpenrand schon länger bekannt. Der Bär ist aber Neuland für die Region. Somit nimmt die Sorge an wegbleibender Kundschaft für Susanne Braun zu. „Es muss dringend gehandelt werden. Die Politik muss klare Regelungen zur Entnahme dieser großen Beutegreifer treffen, damit kein Schaden am Menschen entsteht“, so die Gastronomin.

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Gerissene Schafe waren keine 50 Meter vom Haus entfernt

Die drei Schafe, die vermutlich von einem Wolf gerissen worden sind, befanden sich etwa 50 Meter vom Gasthaus entfernt. Für die Gäste, die in der Unterkunft Urlaub machten, waren die Kadaver frei einsehbar. Susanne Braun berichtet, dass einige Urlauber bereits angerufen haben, um nachzufragen, ob das Gebiet ungefährlich sei und sie unbeschwert die Natur genießen könnten.

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Leben mit Wolf und Bär: Wie geht es für die Anwohner weiter?

Momentan versucht die Wirtin Schadensbegrenzung zu betreiben. Die Tiere leben nachts eigentlich draußen, doch daran ist zurzeit nicht zu denken. „Müssen wir unsere Tiere jetzt nur noch in Stallhaltung halten, weil ein Bär oder ein Wolf da ist? Oder wollen wir unsere Tiere auf die Almen treiben? Die Bergbauern haben genauso das Problem. Wie sieht der Almauftrieb in vier Wochen aus? Das weiß keiner“, so Susanne Braun.

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Ministerpräsident Markus Söder eröffnete nach jüngster Entwicklung am Dienstag die Wolfsjagd. „Ein Riss reicht“, sagt Söder. Somit darf jetzt auf Wölfe geschossen werden, selbst dann, wenn nicht sicher ist, ob es dieser Wolf überhaupt war. Für das Bärenproblem ist aber vonseiten der Politik noch keine Entscheidung gefallen.