Kammer warnt vor Versorgungsnotstand

Wo es aktuell zu wenige Zahnärzte gibt

Open female mouth during oral checkup at the dentist. Selective focus
In vielen ländlichen Deutschland wird die Versorgung durch Zahnärzte knapp.
Obradovic, iStockphoto

Ab zum Zahnarzt? Das geht bald wohl nicht mehr so einfach.
Derzeit warnt die Zahnärztekammer Niedersachsen, dass es bald zu wenig Zahnärzte geben könnte. Gründe dafür gibt es einige. Und das Problem ist nicht nur auf Niedersachsen beschränkt.
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Einsparungen seien Gefahr für Versorgung von Patienten

Der Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN) fordert grundlegende Änderungen in der Gesundheitspolitik. Nur so könne man die zahnärztliche Versorgung sichern. Dabei fordert Präsident Henner Bunke einige Änderungen. So sagte er, die Inhaber von Zahnarztpraxen müssten wieder „adäquate Honorare erhalten, unbudgetiert und verlässlich dynamisiert“. Nur so könne Fachpersonal gehalten und die Versorgung stabilisiert werden.

Die Zahnärzte kritisieren vor allem ein 2022 verabschiedetes Gesetz, das sogenannte GKV-FinStG. Die Einsparungen seien eine Gefahr für die flächendeckende zahnärztliche Patientenversorgung. Besonders betroffen: ländliche und strukturschwache Regionen in Deutschland.

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Hier gibt es bereits zu wenig Zahnärzte

Nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KZVN) sind schon jetzt bestimmte Regionen des Landes unterversorgt mit Zahnärzten. Die Versorgung liegt demnach zum Beispiel in Ostfriesland, im Raum Peine oder in Lüchow-Dannenberg nur noch bei 70 Prozent.

Auch bundesweit ist das Problem, dass außerhalb der Großstädte Zahnärzte fehlen, schon länger bekannt. Besonders dramatisch werde es, wenn die Babyboomer (die Generation der Jahrgänge 1946-1964) in Rente gehe. Denn es gebe nicht genug Nachwuchs für diese Praxen.

Generell sei die Lage in den neuen Bundesländern etwas schlechter als im Westen des Landes, vermeldet das Gesundheitsministerium in Brandenburg. (dpa/lkö/lra)