Staatskanzlei zahlt mehr als 300.000 Euro für Foto- und Kamerateams

So viel Geld gab NRW-Ministerpräsident Wüst für Fotos und Videos aus

19.08.2022, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht in der Landespressekonferenz zu aktuellen politischen Themen. Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ministerpräsident Wüst
obe fdt, dpa, Oliver Berg

Ob im Ausland, mit Kanzler Scholz im Flutgebiet oder Kindern im Zoo: Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte im Frühjahr oft eigene Fotografen oder Kamerateams dabei. Die Staatskanzlei nennt auf Anfrage der FDP nun die Kosten. Und die sind happig...

Wüsts Termine in der Wahlkampfzeit - fast 70.000 Euro für Fotografen

Die Düsseldorfer Staatskanzlei hat in der vergangenen Legislaturperiode mehr als 300.000 Euro für Fotografen und Kamerateams bezahlt, die die Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) und Hendrik Wüst (CDU) begleiteten. Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der FDP im Landtag hervor. Die „WAZ“ hatte zuvor berichtet.

Wie aus der Auflistung der Regierung hervorgeht, wurden Wüsts Termine als Ministerpräsident in der Wahlkampfzeit zwischen Januar und Ende Mai 2022 besonders eng begleitet. Laut „WAZ“ wurden dafür fast 70.000 Euro ausgegeben - das sei mehr gewesen, als unter Armin Laschet in einem ganzen Jahr. Die Regierung begründet dies in ihrer Antwort damit, dass es durch die Corona-Pandemie 2020 und 2021 weniger Termine gegeben habe.

Der FDP-Abgeordnete Ralf Witzel sieht das anders. Er sagte der „WAZ“, dass das Bundesverfassungsgericht in der Vorwahlzeit äußerste Zurückhaltung bei steuerfinanzierter Öffentlichkeitsarbeit von Regierungsmitgliedern erwarte. „Ministerpräsident Wüst sollte prüfen, ob er diesem Anspruch zuletzt gerecht geworden ist“, so Witzel. Er vermutet, dass die Kamerateams vor allem für Wüst-Videos in den Sozialen Medien eingespannt wurden.

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Besonders teuer: Die Aufnahmen im Ausland

Teuer wurden laut der Auflistung der Regierung unter anderem Aufnahmen von Wüst im Ausland - so kamen zum Beispiel gut 4.000 Euro für vier Tage in Tel Aviv zusammen. Als Wüst mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im März den Wiederaufbau nach der Flut in Bad Münstereifel anschaute, zahlte die Staatskanzlei 1.618 Euro für Bildaufnahmen. Ein Treffen von Wüst mit Mehrlingskindern im Gelsenkirchener Zoo wurde für 688 Euro dokumentiert. (dpa/eku)

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