Hohe Temperaturen begünstigen die PopulationExperten-Prognose: Bewahrt uns Väterchen Frost vor dem Wespensommer?

Wann geht das große Summen los?
Die ersten warmen Tage haben uns schon einen Vorgeschmack auf das bereitet, was uns im Sommer 2024 erwarten könnte. Doch zeigen uns die hohen Temperaturen in Deutschland auch schon auf, dass dieses Jahr ein Wespen-Jahr wird? Genau das sagt aktuell ein Hamburger Experte voraus!
Wir haben mit Schädlingsbekämpfer Martin Claus gesprochen und nachgehört, wie er die Wespen-Lage einschätzt.
Wird 2024 ein Wespen-Jahr?
Im Interview mit dem Hamburger Abendblatt sagte der Schädlingsbekämpfer Marco Haß ein „Insektenjahr“ voraus und präzisierte: „Es wird auch ein gutes Jahr für Wespen.“
Auch Martin Claus ist Schädlingsbekämpfer und schätzt die Prognose für uns ein. „Gerade endet die Überwinterungsphase der befruchteten Königin, und deswegen beginnt der Nestbau schon jetzt. Und davon hängt sehr viel ab. Je nachdem, wie gut die Umgebungsbedingungen regional oder örtlich sind, ist dann der Erfolg oder Misserfolg eines Wespen-Jahres zu beurteilen“, erklärt Martin Claus im Interview. Insbesondere die Wetterverhältnisse seien also besonders wichtig für die Entwicklung der Tiere.
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Kalte Tage sind Wespen-Killer
Je früher es wärmer wird, desto besser ist es also für die Wespen.
„Natürlich hatten wir einen sehr milden März, die Winterzeit war abrupt vorbei. Gleichwohl war es aber auch so, dass die Temperaturen dann doch nicht kontinuierlich in dem Maße angestiegen sind wie es im Frühling sein sollte. Durch die kalten Perioden würden es viele der überwinterten Wespen nicht bis in den Sommer schaffen, weil sie durch weitere Kälteeinbrüche immer wieder gestört würden, so der Experte.
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Wespenjahr - wahrscheinlich oder nicht?
Laut des Experten hängt also „sehr viel vom weiteren April-Wetter ab“. Wird es also noch einmal richtig frostig oder wird sogar Schnee fallen, wie es häufiger mal in diesem unsteten Monat vorkommt, wirkt sich das negativ auf die Population der Wespen aus.
„Sehr niedrige Temperaturen können Wespen nicht verarbeiten. Wenig Dauerfrost ist für die Entwicklung der Wespen begünstigend“, sagt Claus. „Das letzte Wespen-Jahr war 2003, und da hatten wir auch eine Phase, in der es sehr früh im Jahr sehr warm und dann sehr trocken war. Dann kam ein sehr heißer Sommer mit tropischen Nächten. Das kam den Wespen so entgegen, dass wir ein Übermaß an Wespen erlebt haben. Die natürlichen Kreisläufe wurden gestört und wir Schädlingsbekämpfer waren täglich massiv im Einsatz“, schildert der Experte im Rückblick. Dies sei jedoch das einzige Wespen-Jahr gewesen, das Claus bisher in seiner Karriere erlebt habe.
Je nachdem, wie sich also die nächsten Monate entwickeln, könnte uns Deutschen noch einmal so ein Sommer blühen. Was sagt also der Meteorologe?
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Geht das April-Wetter den Wespen an den Kragen?
Tatsächlich gibt es laut RTL-Meteorologe Björn Alexander noch Frost im April: „In den Nächten müssen wir uns vermehrt auf Frost und Bodenfrost einstellen“ – und das sowohl in den Mittelgebirgen als auch im Flachland.
Schnee sei eher in den höheren Lagen möglich. Wetter-Computer sehen zum Ende der Woche einen neuerlichen Aufwärtstrend, während andere Berechnungen einen zäheren Spätwinter-Nachschlag prophezeien, was nach schlechten Bedingungen für die Wespen klingt.
Spätestens an Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai 2024 könnte es den Wespen dann an den Kragen gehen. Denn hier könnte es laut Wetter-Prognosen erneut frostig werden.
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Eure Erfahrung ist uns wichtig: Habt ihr Angst vor Wespen?
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
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Laut des Experten solltet ihr aktuell auf euren Balkonen und im Garten die Augen offen aufhalten!
„Wo schon mal ein Wespennest war, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Neues entsteht“, erklärt Claus. Alte Nester würden zwar nicht wieder bevölkert, aber ein neues Nest könnte in unmittelbarer Nähe gebaut werden“ – das sollten Verbraucher bedenken und die Wespen beobachten.
Martin Claus rät außerdem klar dazu, das Entfernen eines Wespennests immer einem Profi zu überlassen. Laut Branchenverband kommen dann Kosten von etwa 100 bis 200 Euro auf die Verbraucher zu. Je nach Aufwand können die Kosten höher ausfallen.