Mord an 13-jähriger Leonie aus Wien

Verriet ein Perserteppich die Verdächtigen? Nachbar gab der Polizei entscheidenden Tipp

Die 13-Jährige lehnte tot an diesen Baum.
Die 13-Jährige lehnte tot an diesen Baum.
RTL

Nach dem Fund der Leiche eines 13-jährigen Mädchens in Wien hat die Polizei zwei Verdächtige im Alter von 16 und 18 Jahren festgenommen. Jetzt meldet sich der Mann, der der Polizei den entscheidenden Hinweis auf die zwei Afghanen gab. „Seit jenem Samstag, an dem die Leiche gefunden worden ist, lag ein zusammengerollter Perserteppich unter dem Fenster der Wohnung der beiden Männer (...) mich hat das nicht losgelassen“, sagt Cal. G. der österreichischen Zeitung „eXXpress“.

Festnahme Dank aufmerksamem Nachbarn

Der 37-Jährige habe demnach schon früh bemerkt, dass mit seinen Nachbarn etwas nicht stimme. Bei ihnen seien die „jungen Frauen ein und aus gegangen“. Jeder habe gewusst, dass in der Wohnung in Wien-Donaustadt Drogen konsumiert würden, sagt er im „eXXpress“-Interview. Als er den Teppich unter dem Fenster vor der Wohnung liegen sieht, alarmiert er die Polizei. Sein Verdacht: Leonies Leiche könnte darin eingerollt und möglicherweise damit zum rund 250 Meter weit entfernten Fundort transportiert worden sein.

Im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenseite „heute.at“ spekulierten mehrere Nachbarnüber das Alter des älteren mutmaßlichen Täters. Den angeblich 18-Jährigen schätzten sie demnach eher als 28 oder noch älter ein. Ein Anwohner sprach gar von 36 Jahren. Im Falle einer Anklage könnte das Gericht eine Überprüfung des Alters durch einen Gutachter veranlassen. Das Alter ist entscheidend, wenn es darum geht, ob Angeklagte noch nach Jugendstrafrecht verurteilt wird oder die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.

Leonie unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht

Die Vorwürfe gegen die beiden Männer wiegen schwer: Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl teilten bei einer Pressekonferenz mit, dass das Kind vor seinem gewaltsamen Tod unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden ist. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei junge Asylwerber aus Afghanistan. Einer der beiden habe seinen Status als "subsidiär Schutzberechtigter" wegen mehrerer Straftaten verloren. Der Fall sei jedoch noch bei den Behörden anhängig, weshalb er bislang nicht abgeschoben worden sei, so der Innenminister.

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Leonie lehnte tot an einem Baum

Leonies gewaltsamer Tod erschüttert das gesamte Umfeld.
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Die Leiche von Leonie hatte in Wien-Donaustadt tot an einem Baum gelehnt. Dort, so die Schlussfolgerung der Ermittler, sei die 13-Jährige nach der Tat abgelegt worden. Ihr Körper wies zahlreiche Blutergüsse und Hämatome an Hals und Brust auf. Eine Obduktion bestätigte später den schlimmen Anfangsverdacht: Das Kind ist erstickt worden. Unklar sei jedoch, was genau zum Tod durch Ersticken geführt habe. Deshalb könne auch noch nicht festgemacht werden, ob es sich um ein vorsätzliches Tötungsdelikt handele.(sbl)