Mordprozess gegen zwei Männer in Wien
Samantha (†20) in Wien zu Tode vergewaltigt: "Sogar Juristen und Mediziner sind fassungslos"
Der Tod von Samantha F. ist ein so grausames, schockierendes Verbrechen, dass "sogar Juristen und Mediziner fassungslos sind.“ Das sagt die Staatsanwältin beim Mordprozess gegen zwei Männer in Wien. Die beiden sollen die 20-Jährige eine Stunde lang vergewaltigt und misshandelt haben, bis sie starb. "Ich würde Ihnen gerne die Details ersparen. Aber sie sind wichtig", sagt die Anklägerin laut österreichischen Medien in ihrem Plädoyer.
„Sie hat nein gesagt. Sie hat geschrien. Sie hat geweint. Sie hat sich mit aller Kraft gewehrt“
Die Schilderung der Staatsanwältin ist eindringlich und beschreibt ein furchtbares Szenario. „Sie hat nein gesagt. Sie hat geschrien. Sie hat geweint. Sie hat sich mit aller Kraft gewehrt“, zitiert die „Kronen-Zeitung die Anklägerin. "Bitte hört's auf! Das könnt's doch nicht machen!", habe Samantha verzweifelt um Hilfe geschrien, sagt ein Hausbewohner, der die Frau seiner Aussage nach gehört hat.
Zwei Männer sind wegen Vergewaltigung und Mordes angeklagt, Manuel H. (30) und der 25-jährige Florian W., der mit Samantha F. befreundet gewesen sein soll. „Freundschaft plus“, man habe sich gelegentlich zum einvernehmlichen Sex getroffen, heißt es in der Zeitung „Kurier“.
Nach der Vergewaltigung „verletzten sie sie mit Gegenständen, bis sie verblutete“
In der Nacht auf den 19. Juni 2022 begleitet Samantha ihren Freund in die Wohnung im Wiener Stadtteil Florisdorf, die er sich mit H. teilt. Alle drei seien betrunken gewesen, sollen hochprozentigen Alkohol getrunken haben. Als Florian W. zwischendurch die Wohnung verlässt, soll Manuel H. Samantha vergewaltigt haben, so der „Kurier“.
Als W. zurückkehrt, sei es zum Streit gekommen. Anschließend hätten die beiden Männer Samantha F. gemeinsam mit Gegenständen misshandelt. Wie die „Kronen-Zeitung“ schreibt, „verletzten sie sie mit Gegenständen, bis sie schließlich verblutete.“ Anschließend schleppen sie die Tote ins Bad, versuchen das Blut abzuwaschen und Spuren zu beseitigen.
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Während Samantha F. in der Wohnung verblutet, lässt sich Florian W. im Treppenhaus verarzten
Während Manuel H. beim Prozess die Taten gesteht, versucht der mutmaßliche Mittäter, sich herauszureden. Er will sich an kaum etwas erinnern können, sagt er laut „Kronen-Zeitung“ aus. Besonders verstörend: Als er sich mit herumliegenden Glasscherben am Fuß verletzt, ruft er einen Rettungswagen, lässt sich im Treppenhaus behandeln. Von der verblutenden Frau in seiner Wohnung sagt er den Sanitätern kein Wort. Erst am nächsten Tag alarmiert er dem „Kurier“ zufolge erneut den Notruf, zu diesem Zeitpunkt ist Samantha F. längst tot.
Florian W. bekennt sich vor Gericht nicht schuldig. Seine Anwältin Astrid Wagner sagt laut „Kronen-Zeitung“: „Er ist unschuldig in diese Geschichte hineingeraten. Wirkliche Sachbeweise gibt es nicht.“ Laut „Kurier“ erzählten aber „diverse Gutachten und Spuren“ sowie die Aussage von Manuel H. „eine andere Geschichte.“
Urteil soll am Donnerstag fallen
Richter Andreas Böhm sagt angesichts der Beweislage laut „Kronen-Zeitung“: „Da müssen Sie aber viel erklären, warum sie völlig unschuldig sind. H.‘s Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger nennt die Unschulds-Behauptung „vollkommen lächerlich.“ Das Urteil wird für kommenden Donnerstag erwartet.
Im Falle einer Verurteilung droht den beiden Männern lebenslange Haft. Darüber hinaus steht die Überweisung in eine Anstalt für psychisch abnorme Rechtsbrecher im Raum, so die „Kronen-Zeitung“. Die Männer sollen an einer „kombinierten Persönlichkeitsstörung“ leiden. Dennoch seien sie bei der Tat zurechnungsfähig gewesen. (uvo)