Während Retter Angeklagten verarzten, verblutet Opfer in Wohnung

Samantha (†20) in Wien zu Tode vergewaltigt - sie flehte immer wieder um Gnade

ABD0055_20220619 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0198 VOM 19.6.2022 - Polizisten haben am Sonntag, 19. Juni 2022, in einer Wohnung in Wien-Floridsdorf die Leiche einer jungen Frau vorgefunden. Erhebungen am Tatort deuten auf ein Tötungsdelikt hin. Im Bild: Der mutmassliche Tatort in Wien-Floridsdorf. - FOTO: APA/ALEX HALADA - 20220619_PD6689
Die Polizei hat die Horror-Wohnung in Wien- Florisdorf abgesperrt.
dpa

Die Anklageschrift soll 32 Seiten des Grauens beinhalten. Im Juni 2022 wurde Samantha F. im Wiener Stadtteil Florisdorf auf brutale Weise zu Tode vergewaltigt. Jetzt stehen zwei Männer wegen der furchtbaren Tat vor Gericht, das berichten österreichische Medien. Es sei Mordanklage erhoben worden.

In Wiener Wohnung: Samantha wurde eine Stunde lang zu Tode vergewaltigt

Wie „heute.at“ berichtet, wurde die junge Frau demnach schlimm misshandelt, bevor sie elend verblutete. Eigentlich sei Samantha F. mit Fabian W. (25) verabredet gewesen, um mit ihm ein wenig Zeit zu verbringen. Die 20-Jährige soll den Mann noch von einer Firmenfeier abgeholt haben, danach seien sie in seine Wiener Wohnung gegangen und hätten Alkohol getrunken.

Auch der zweite Angeklagte, Manuel H. (30), habe sich zu dem Zeitpunkt in der Wohnung befunden, heißt es. Er soll sich zu Fabian und Samantha gesellt und ebenfalls Alkohol getrunken haben. Kurz darauf habe das Martyrium der 20-Jährigen begonnen.

Wie österreichische Medien einstimmig aus der Anklageschrift zitieren, soll es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Männern gekommen sein. Am Ende des Streits hätten sie die Frau dann vergewaltigt. Eine ganze Stunde lang sollen sie die hilflose Samantha F. gequält und missbraucht haben – unter anderem verletzten sie die 20-Jährige offenbar mit einer Whiskey-Flasche und einer 38-Zentimeter-Antenne im Intimbereich. Sie soll immer wieder um Gnade gefleht haben, dann verblutete sie an ihren Verletzungen. Besonders schrecklich: Die Frau hätte wohl überleben können, wenn einer der Männer Hilfe geholt hätte.

Mutmaßlicher Täter rief nach Vergewaltigung den Notarzt - für sich selbst

Und es wird noch grausamer. Gegen vier Uhr morgens soll Fabian W. sogar den Rettungsdienst gerufen haben – allerdings nur für sich selbst, weil er im Treppenhaus in eine Scherbe trat. Den Sanitätern soll er nichts von der schwer verletzten Samantha in seinem Appartement erzählt haben. Während sie den nun Mordverdächtigen vor der Haustür verarzteten, verblutete die 20-Jährige langsam in seiner Wohnung.

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Wien: Männer sollen sterbender Frau das Blut kalt vom Körper geduscht haben

In der Wohnung von Fabian W. soll sich den Ermittlern ein Bild des Grauens geboten haben. Bett, Wände, Kommode und das Badezimmer sollen blutverschmiert gewesen sein, schreibt die „Kronen-Zeitung“. Angeblich versuchten die Männer noch, die Wohnung zu säubern. Die bewusstlose Samantha F. sollen sie in die Badewanne getragen und kalt abgeduscht haben.

Erst am Folgetag, als die 20-Jährige bereits tot war, soll Fabian W. den Notruf gewählt haben. Als die Retter und kurz darauf auch die Polizei kamen, soll sich der 30-jährige Mitangeklagte Manuel H. im Keller des Hauses versteckt haben. Beide Männer wurden festgenommen. Seitdem befinden sich die zwei Österreicher in Untersuchungshaft, berichten verschiedene Medien.

ABD0057_20220619 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0198 VOM 19.6.2022 - Polizisten haben am Sonntag, 19. Juni 2022, in einer Wohnung in Wien-Floridsdorf die Leiche einer jungen Frau vorgefunden. Erhebungen am Tatort deuten auf ein Tötungsdelikt hin. Im Bild: Der mutmassliche Tatort in Wien-Floridsdorf. - FOTO: APA/ALEX HALADA - 20220619_PD6705
Die Angeklagten werden sich vor Gericht dafür verantworten müssen, dass Samantha F. in ihrer Wohnung zu Tode kam.
dpa

Samantha in Wien zu Tode vergewaltigt - kommen Angeklagte in eine geschlossene Einrichtung?

Unterdessen versuchen die Angeklagten offenbar, sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben. Fabian W. soll über seine Anwältin verlauten lassen haben, dass er unschuldig sei. Dabei berufe man sich auf Nachbarn, die gehört haben sollen, dass er immer wieder gerufen habe: „Hör auf, das kannst du nicht machen.“ Wohl unglaubwürdig für den Richter, denn: Sein 30-jähriger Freund, DNA-Analysen und weitere Beweise sollen ihn schwer belasten.

Aus einem psychologischen Gutachten soll hervorgehen, dass beide Männer an einer kombinierten Persönlichkeitsstörung mit einem schädlichen Cannabis-Gebrauch leiden. Bei Manuel H. sollen vermehrter Alkoholkonsum und Anabolika hinzukommen. Wie die „Kronen-Zeitung“ unter Berufung auf einen Gutachter schreibt, sollen besagte Störungen Auslöser für die schreckliche Tat gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft soll eine die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt haben. (dky)