Es geht um ein Magazincover, einen Fiat 500 und eine Reise nach Paris
Weil sie Schwarz ist? Rachel (27) gewinnt Miss-Wahl - doch der Veranstalter will ihre Preise nicht rausrücken
Glitzerkleid und Prinzessinnen-Krone: Rachel Kuba (27) aus Wiesbaden hat das geschafft, wovon viele Frauen träumen: Sie ist Miss Life 2022. Doch mit ihrem neuen Titel kam dann auch der große Ärger...

Rachel aus Wiesbaden fühlt sich ungerecht behandelt
"Es ist wirklich schwer, eine Schwarze Frau zu vermarkten.“ Rumms! Die fadenscheinige Begründung des Veranstalters eines Model-Wettbewerbs tut Rachel Kuba aus Wiesbaden einfach nur weh. Doch damit nicht genug – mit dem Titel der Miss Life 2022 gewinnt die gelernte Krankenschwester eigentlich auch ein Cover-Shooting, einen Fiat 500 und eine Reise nach Paris. Doch bis heute hat Rachel von ihren Gewinnen nichts gesehen. Auf Anrufe reagiert der Veranstalter nicht, erst im September kommt es zu einem Telefonat – Monate später!

Veranstalter will Gewinnerin mit 13 Jahre altem Auto abspeisen
Das Telefonat wirkt: Ende September bekommt Rachel Kuba immerhin den versprochenen Fiat 500 – doch der ist 13 Jahre alt, hat über 230.000 Kilometer auf dem Tacho und einige Mängel. Die neue Miss Life fühlt sich über den Tisch gezogen. Und das Auto ist nicht das einzige Problem.
Rachel Kuba: „Dann hat er gesagt, ‘Rachel, es ist halt wirklich schwer, eine Schwarze Frau auf ein Cover zu machen, weil sie sich nicht gut verkauft, aber das kriegen wir schon hin.’ Dabei hat er gelacht. Erst habe ich das gar nicht realisiert, da habe ich dann gedacht, ‘was hat er gerade gesagt?’ Und dabei noch gelacht. Ich war so am Boden zerstört gewesen. Meine Freunde können das bezeugen.“ Die Worte treffen Rachel Kuba hart, denn schon als Kind sei sie aufgrund ihrer Hautfarbe und ihres Aussehens gemobbt worden, sagt sie.

Veranstalter weist Rassismus-Vorwurf zurück und legt nach: Rachel will nur Fame
Wir möchten den Veranstalter konfrontieren und fahren zu seiner Firma in Hessen. Vor die Kamera will er nicht treten. RTL-Reporter Karl Wirz bekommt jedoch die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. „In der Zwischenzeit hatte ich ein Telefonat mit dem Veranstalter, das ging fast 20 Minuten und er sagte schon fast süffisant am Telefon das mit dem Auto, das sei ja eigentlich nicht sein Problem, weil er habe von Anfang an überhaupt nicht erwähnt, dass es sich dabei um einen Neuwagen handeln würde. Und zweitens der Rassismus-Vorwurf. Den weist er weit von sich. Er sagt, Rachel will nur Fame und es damit in die Gazetten schaffen.“
Rachel will gewonnen Fiat nun verkaufen
Damit steht nun Aussage gegen Aussage. Rachel schlägt sich nun mit ihrer Rostlaube herum: Sie will erst mal keine teuren Reparaturen bezahlen und überlegt ihren neuen, alten Fiat lieber zu verkaufen. (kra)