Städte arbeiten wegen hoher Gaspreise an neuen Plänen
Wenn heizen zu teuer wird: Müssen ärmere Menschen bald in Hallen schlafen?

Wegen Russlands Krieg in der Ukraine schießen die Energiepreise in die Höhe, im Winter droht das Gas in Deutschland knapp zu werden. Immer mehr Städte bereiten sich auf das Worst-Case-Szenario vor – unter anderem mit warmen Hallen für die, die sich die Heizkosten nicht mehr leisten können.
Ludwigshafen: Friedrich-Ebert-Halle als Zuflucht für Menschen?
Laut der „Bild am Sonntag“ hat unter anderem die Stadt Ludwigshafen solche Pläne entwickelt. Demnach soll die Friedrich-Ebert-Halle im kalten Winter den Menschen Zuflucht bieten, die sich eine aufgedrehte Heizung zuhause nicht mehr leisten können.
„Wir bereiten uns aktuell mit Blick auf den Herbst und Winter auf alle Notfallszenarien vor“, bestätigte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck von der SPD. Während der Corona-Pandemie war die Halle von der Stadt bereits als Impfzentrum genutzt worden.
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Gasmangel: Deutschland arbeitet an Plänen für den Winter
Die „Bild am Sonntag“ berichtet, dass auch andere Städte wie Neustadt, Frankenthal oder Landau über zentrale Hallen, in denen Bürger gewärmt werden können, nachdenken. Doch das ist noch nicht alles.
Weitere Pläne der Städte umfassen unter anderem ein Abschalten der Ampeln im Winter – zumindest nachts. In Nordrhein-Westfalen soll im Sommer grundsätzlich nicht mehr ganz so stark gekühlt und im Winter nicht mehr ganz so stark geheizt werden, wie bisher gewohnt.
In Rendsburg wurde zudem bereits die Eisbahn auf dem Weihnachtsmarkt abgesagt. Die Energie, die durch das Wegfallen der Eisbahn eingespart werde, solle an anderer Stelle eingesetzt werden, sagte eine Sprecherin.
Gas aus Russland: Ab Montag Reperaturen an Nord Stream 1

Russland hatte seine Gaslieferungen an Deutschland zuletzt deutlich verringert. Begründet hatte das Land diese Maßnahme mit Reparaturmaßnahmen an der Pipeline Nord Stream 1. Bleiben die russischen Gaslieferungen weiterhin so niedrig, droht Deutschland im Winter ein akuter Gasmangel.
Ab Montag soll für mehrere Tage gar kein Gas mehr durch Nord Stream 1 fließen, da die Pipeline dann gewartet wird. Mehrere Experten befürchten, dass Russland nach den Reparaturen kein neues Gas mehr durch die Pipeline schicken könnte.
Am Sonntag hatte Kanada zugestimmt, eine für die Reparatur der Pipeline benötigte Gasturbine an Deutschland zu liefern. Russland hat angekündigt, die Lieferungen durch Nord Stream 1 wieder hochfahren zu wollen, sobald die Turbine verbaut worden sei. (jda)
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