Ein Rückblick auf 16 Jahre Kanzlerschaft

Angela Merkel: „Die Krisenkanzlerin!“

von Andreas Kock
Das Jahr 2021 bedeutet auch das Ende der Kanzlerschaft von Angela Merkel. Nach 16 Jahren an der Macht hat sich der Abschied über Wochen und Monate hingezogen. Anfang Dezember war dann tatsächlich Schluss. Mit viel Respekt, Anerkennung und auch mit Wehmut, gerade bei vielen Wählern, verließ sie das Berliner Kanzleramt. Dennoch ist ihre Bilanz nicht makellos. Sicher, das internationale Ansehen der Politikerin Merkel ist enorm. Wenn aber die neue Ampel-Regierung „mehr Fortschritt wagen“ möchte, ist offenbar doch einiges liegen geblieben.
Wir haben mit zwei politischen Wegbegleitern und einem Fotojournalisten gesprochen, um die Frage zu klären: Was bleibt eigentlich von Angela Merkel? Hier folgen die Antworten von Ex-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Michael Kappeler, dem Cheffotografen der Nachrichtenagentur DPA.

Ein Farbklecks zwischen schwarzen Anzügen

Merkel trägt ihre Blazer in allen Farben.
Immer bunt und nie langweilig: Die farbigen Anzüge von Angela Merkel. Da kann ihr Nachfolger Olaf Scholz nur schwer mithalten.
ARD

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gehört zu den Bewunderern von Merkel. Nach 16 Jahren Kanzlerschaft bleibt für ihn vor allem eine Beschreibung Merkels zurück: “Die Krisenkanzlerin.“ Ob Corona-Krise, Flüchtlingskrise, Eurokrise oder schwierige G7-Treffen: Merkel hat mit ihrer ruhigen, konzentrierten und unaufgeregten Art so einige Krisen als Bundeskanzlerin lösen müssen.

Für den dpa-Fotografen Michael Kappler war hingegen etwas anderes an Merkel ganz besonders und vielleicht auch nicht im Einklang mit ihrer „unaufgeregten Art“ – ihre bunten Jacketts. „Dadurch ist sie in der Masse der Menschen immer so aufgefallen,“ beschreibt der Fotograf die Arbeit mit Angela Merkel. Die er heute mit ihrem Nachfolger in weniger farbenfrohen Outfits weiter fortführt.