Ein Kommentar
Warum ich sehr viel dafür geben würde, Geschwister zu haben

Egoistisch, vorlaut, überbehütet – Einzelkinder haben keinen guten Ruf. Oft traut man sich kaum zu sagen, dass man geschwisterlos aufgewachsen ist. Aber: Ein Einzelkind zu sein, hat in der Vorstellung vieler Menschen auch etwas Beneidenswertes. Man gilt als verwöhnt und privilegiert, muss sich nie etwas teilen und nicht die abgelegten Kleidungsstücke der älteren Geschwister tragen.
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Ich beneide Geschwister für ihre einzigartige Verbindung
In der Realität sind Einzelkinder oft in erster Linie einsam und alles andere als Einzelgänger, weil sie andernfalls ohne Weggefährten durchs Leben gehen würden. Schon im Kindergarten habe ich mich ständig verabredet, um die drohende Einsamkeit im Keim zu ersticken. Freunde haben bei mir einen höheren Stellenwert als Familie, trotzdem beneide ich alle Geschwister in meinem Umfeld um ihre einzigartige Verbindung zueinander und die bedingungslose Zuneigung, die sie füreinander empfinden.
Geschwister können sich streiten, sich die schlimmsten Dinge an den Kopf werfen und sich dann in Sekundenschnelle wieder vertragen – ohne große Entschuldigungen oder Erklärungsversuche, die unter Freunden definitiv vonnöten wären.
Geschwister verstehen sich oft ohne viele Worte, kennen einander viel intensiver, als es selbst langjährige Freunde je tun werden. Und Geschwister können viel direkter miteinander kommunizieren und ohne große Umschweife sagen, was sie auf dem Herzen haben. Wenn Geschwister sich gut verstehen, sind sie die besseren Freunde – und deswegen würde ich alles dafür geben, einen Bruder, oder eine Schwester zu haben: für mich ein echtes Privileg im Leben.
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