Zweiter Lavaspalte in Grindavik

Vulkan-Ausbruch: Lavaströme verschlucken Häuser - „schwarzer Tag für Island“

Erste Häuser brennen!
Erdbeben haben einen zweiten Vulkanausbruch in wenigen Wochen auf Island ausgelöst. Sonntagmorgen bricht der Vulkan aus und sorgt für Lavaströme, die direkt auf die Stadt Grindavik zu fließen. Mittags öffnet sich erneut die Erde – dieses Mal unmittelbar am nördlichen Stadtrand von Grindavik. Sprudelnde Lava tritt aus dem 100 Meter langem Riss hervor – und setzt erste Häuser in Brand.

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Lavastrom erreicht Grindavik - erste Häuser stehen in Flammen

In this photo provided by Civil Protection taken from the Coast Guard's helicopter, a view of lava as the volcano erupts near Grindavík, Iceland, Sunday, Jan. 14. 2024.A volcano has erupted in southwestern Iceland, sending semi-molten rock spewing toward a nearby settlement for the second time in less than a month. Iceland's Icelandic Meteorological Office says the eruption Sunday came after a swarm of earthquakes near the town of Grindavik.  (Icelandic Civil Protection via AP)
Unfassbare Bilder: Die brodelnde Lava am Sonntag auf Island.
AP

„Heute ist ein schwarzer Tag für Grindavík und heute ist ein schwarzer Tag für ganz Island. Aber die Sonne wird wieder aufgehen“, sagt Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir nach Angaben des isländischen Rundfunksenders RÚV am Abend auf einem Pressebriefing des Zivilschutzes. „Zusammen werden wir diesen Schock und alles, was kommen mag, bewältigen.“ Zivilschutzchef Vidir Reynission wies darauf hin, dass die Ereignisse von Sonntag vermutlich erst der Beginn einer Kette solcher Ereignisse seien.

Die Ereignisse im Überblick: Am Sonntag um 7.57 Uhr (Ortstzeit) sprudelt die erste Lava aus einem länglichen Erdspalt einige Hundert Meter nördlich von Grindavik. Stunden später bildet sich ein regelrechtes Lavameer, nach Angaben der Wetterbehörde Vedurstofa ist dieser Erdriss zu diesem Zeitpunkt rund 900 Meter lang. Dann: Ein erneuter Riss unmittelbar am nördlichen Stadtrand von Grindavik. Von dort aus fließt die Lava talabwärts, steckt mindestens drei Häuser in Brand. Die Stadt mit 4.000 Einwohnern wurde bereits am Sonntag evakuiert, Gefahr für Menschenleben bestand daher nicht. Doch: Hab und Gut ist der sprudelnden Lava ausgesetzt. Videoaufnahmen zeigen, wie Häuser in Flammen stehen.

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Schutzbarriere fängt große Massen Lava ab - doch erste Häuser stehen in Flammen

Nach Angaben des isländischen Met Office fließt offenbar der größte Teil der Lava dank Schutzbarrieren rund um die Stadt ab. Arbeiter haben in den letzten Tagen angefangen, eine Mauer um die Stadt zu errichten – diese mag sich nun ausgezahlt haben. Auch wenn die Schutzbarriere nicht fertig geworden ist, soll sie Schlimmeres verhindert haben, berichtet BBC.

Zuvor hat Grindaviks Bürgermeister, Fannar Jonasson, den Vulkanausbruch als „großen und schweren Schock für die Bevölkerung“ bezeichnet. „Das sieht nicht gut aus, denn es ist ein relativ kurzer Weg für die Lava, um die Stadt zu erreichen“, sagt er.

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Noch ist unklar, wie weit die Lava noch in die Stadt fließen wird – und wie stark die Häuser unter den Strömen leiden werden. „Wir arbeiten mit Wissenschaftlern zusammen und bewerten die Situation kontinuierlich. Wir schauen uns ein Lavastrommodell an, um die Sache zu verstehen und zu prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Infrastruktur zu schützen, die gefährdet sein könnte“, berichtet Polizeisprecher Vidir Reynisson. (amp mit dpa)