Bei SPD-Wahlkampfveranstaltung in Berlin

Vor Wahl-Triell: Umfrage-Favorit Scholz warnt vor zur früher Euphorie

SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz, hat angesichts des Umfrage-Hochs für seine Partei vor zu früher Euphorie gewarnt. „Wahltag ist am 26. September. Und deshalb bitte ich alle, ganz leise zu sein und dafür zu sorgen, dass man die Zeit nutzt, mit vielen zu sprechen und die Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen“, sagte Scholz am Freitag bei einer Wahlkampf-Kundgebung auf dem Berliner Bebelplatz. „Wir haben noch ein paar Wochen vor uns, die wollen wir nutzen.“
Scholz und die SPD liegen vor dem Wahl-Triell bei RTL am Sonntag laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov weiter vor Armin Laschet, der mit der Union tief in der Krise steckt.

SPD kann weiter aufs Kanzleramt schielen

Vizekanzler Scholz, der im weißen Hemd mit offenem Kragen und ohne Jackett auftrat, zeigte sich gleichzeitig aber erfreut: „Es ist schön, wie sich die Umfragen entwickeln. Es ist berührend, zu sehen, wie viele Bürgerinnen und Bürger mir zutrauen, der nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu sein. Das ist ein schweres Amt. Und wenn so viele sagen, Du kannst das, ist das ein sehr bewegender Moment, auch für mich.“

Laut der neuen Umfrage kämen die Sozialdemokraten auf 24 Prozent, wenn am kommenden Sonntag die Abstimmung wäre. Das wären noch einmal ein Prozent Plus im Vergleich zur Forsa-Umfrage von RTL am Dienstag. Die Union bleibt bei 22 Prozent. Die Grünen kämen im Vergleich zu Dienstag nur noch auf 16 Prozent, ein Minus von zwei Prozent.

Geht Olaf Scholz also selbstbewusst in den direkten Schlagabtausch mit Konkurrenten Laschet und Baerbock am Sonntag im großen RTL-Wahltriell? Alle drei müssen sich in jedem Fall den Fragen von Peter Kloeppel und Pinar Atalay stellen. Im großen TV-Triell müssen sie am Sonntagabend ab 20:10 Uhr bei RTL beweisen, wer Deutschland in Zukunft führen soll und kann.

Neue Umfrage: SPD weiter auf Höhenflug

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Scholz über Afghanistan

Auch nach dem Ende des Evakuierungseinsatzes der Bundeswehr versprach Scholz weitere Bemühungen um Schutz für bedrohte Menschen in Afghanistan. Angehörige von Hilfsorganisationen und unter anderem Menschen, die wegen ihres politischen Engagements unmittelbar bedroht seien, bräuchten Schutz, sagte er. „Wir werden nicht aufhören, ihnen eine sichere Ausreise zu erkämpfen.“

Zudem müsse sichergestellt werden, dass jene eine sichere Perspektive haben, die in die Nachbarländer Afghanistans geflohen seien. Scholz sagte: „Es ist bitter, was jetzt in Afghanistan geschieht.“ Am Donnerstag waren bei zwei Bombenexplosionen am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul Dutzende Menschen getötet worden. (dpa/khe)