Vermutlich von einer Schiffsschraube verletzt
Riesige tote Schildkröte vor Büsum gefunden

Die Besatzung des Tonnenlegers „Triton“ konnte ihren Augen kaum trauen!
Am Montag (4. September) werden sie zur Rettung einer eineinhalb Meter langen Schildkröte vor der deutschen Nordseeküste gerufen. Später wird sich rausstellen: Es handelt sich um die größte Schildkrötenart der Welt!
Tote Lederschildkröte in der Nordsee: Bergung ist kompliziert
Der Tonnenleger Triton kümmert sich seit fast 30 Jahren darum, die Schifffahrtswege in der Nordsee frei zu halten. Am Montag (04. September) erreicht die Besatzung ein Auftrag, den sie nie mehr vergessen werden: Sie sollen ein seltsames Objekt untersuchen, das ein anderes Schiff im Meer gefunden hat. Steuermann Aljoscha Ubert setzt Kurs auf den Fundort. Gegen 13:15 Uhr der Sensationsfund: Eine riesige Schildkröte, die tot im Meer treibt.
„Wir haben zuerst probiert, sie mit einem Netz am Kran aus dem Wasser zu holen – aber das Netz war zu klein“, erklärt Aljoscha Ubert im RTL-Interview. Mit einer improvisierten Konstruktion aus einer Blechkiste klappt es im zweiten Anlauf. Anschließend bringt die Besatzung der Triton das vereendete Tier nach Büsum in Schleswig-Holstein.
Lesen Sie auch: Mit einer Schildkröte soll der Hund sozialisiert werden
Experten stehen vor einem Rätsel
In Büsum muss das riesige Tier mit der Hilfe eines Gabelstaplers entladen werden. Vermutlich wurde die Schildkröte von einer Schiffsschraube tödlich verletzt. Experten der Tierärztlichen Hochschule Hannover begutachten den Kadaver und stellen fest, dass es sich um eine Lederschildkröte handelt – die größte Schildkrötenart der Welt. Sie soll jetzt weiter untersucht werden.
Lederschildkröten sind normalerweise in tropischen und subtropischen Gewässern beheimatet und verirren sich nur äußerst selten in der Nord- oder Ostsee. Die Tiere können bis zu 700 Kilogramm schwer und bis zu zweieinhalb Meter lang werden. „Die Besatzung war ein bisschen erschrocken, dass sich das Tier hierher verirrt hat“, verrät Steuermann Aljoscha Ubert: „Aber wir sind zufrieden, dass wir so gut mit der Situation umgehen konnten.“