Viren gehören zu den „ansteckendsten überhaupt“

Schlimmstes Norovirus-Jahr auf Kreuzfahrtschiffen! Wie ihr euch vor dem Ekel-Virus schützt

Frau leidet an Magen-Darm-Infekt
Starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen: Im Urlaub an einem Magen-Darm-Infekt zu erkranken wünscht man niemandem.
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Einen Magen-Darm-Infekt wünscht man nicht mal seinem schlimmsten Feind.
Schon gar nicht im Urlaub! Tatsächlich erkranken immer häufiger Reisende auf Kreuzfahrtschiffen am Norovirus. Die US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) sprechen unter Bezug auf 2024 sogar vom schlimmsten Norovirus-Jahr auf US-Kreuzfahrtschiffen seit einem Jahrzehnt. Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht erklärt, wie man sich am besten vor dem Virus schützt.

„Noroviren gehören zu den ansteckendsten Viren überhaupt“

Lange gab es nicht so viele Norovirus-Fälle auf Kreuzfahrtschiffen wie im letzten Jahr: Laut CDC war 2024 mit 16 Ausbrüchen sogar das schlimmste Jahr für Magen-Darm-Ausbrüche auf US-Kreuzfahrtschiffen seit über einem Jahrzehnt.

Das Schlimme an der Erkrankung: Die Norovirus-Symptome führen binnen kurzer Zeit zu einem enormen Flüssigkeitsverlust, der schnell wieder ausgeglichen werden sollte. „Noroviren gehören zu den ansteckendsten Viren überhaupt. Nur Masern sind noch ansteckender. Winzige Viruspartikel des Norovirus reichen bereits aus, um sich anzustecken“, erklärt auch Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht in einem früheren Interview zum Thema.

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Die Ansteckung erfolgt über die Tröpfcheninfektion, also vorrangig bei der Toilettennutzung. Wer Angst hat, sich durch niesende Mitmenschen anzustecken, für den hat Specht jedoch gute Nachrichten: „Das geht in aller Regel nicht. Auch, wenn jemand spricht, oder hustet, erfolgt keine Ansteckung“, weiß der Mediziner.

Lese-Tipp: Norovirus-Dauer: Auch Tage nach der Infektion ist man ansteckend

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Norovirus: So schützt ihr euch vor der Ansteckung

Doch wie können wir uns generell vor einer Norovirus-Infektion bewahren?

Dazu hat der Mediziner einige Tipps parat:

  • Toilettendeckel schließen, bevor man die Spülung betätigt

  • Hände sehr sorgfältig mit Seife waschen (mechanische Reinigung) und die Zwischenräume nicht vergessen

  • Hohe Hygienestandards im Bad einhalten

  • Badezimmer gut reinigen! Wer mit Infizierten zusammenlebt, sollte unbedingt Desinfektionsmittel für die Toilette verwenden

  • Desinfektion mit einem sogenannten viruzid plus Desinfektionsmittel

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Im Video: Norovirus! Woran erkenne ich das Virus?

Norovirus: „Entwickelt sich im Winter oft seuchenartig“

All diese Schutzvorkehrungen seien jedoch leider keine Garantie, sich nicht mit dem Norovirus anzustecken.

„Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen ist das Norovirus ein Problemvirus. Im Winter entwickelt sich das Norovirus schnell seuchenartig. Für Senioren und sehr junge Menschen kann das zur Gefahr werden, weil das Immunsystem nicht mehr so gut funktioniert oder noch nicht so stark ausgeprägt ist“, erklärt der Mediziner. Entscheidend sei hier eine hohe Flüssigkeitszufuhr während der akuten Krankheitsphase.

Allgemein sei die Krankheit jedoch oft nach zwei bis drei Tagen ausgestanden. Mindestens zwei Tage, nachdem die Krankheitssymptome abklingen, sei das Norovirus jedoch immer noch ansteckend.

„Wer also die Möglichkeit hat, sollte nach der Genesung besser im Homeoffice arbeiten“, empfiehlt Specht. Außerdem sollten Patienten vor einem Arztbesuch immer erst telefonisch mit ihrem Hausarzt Rücksprache halten, um möglichst niemanden anzustecken.

Und: „Wem es nach drei Tagen immer noch schlecht geht, der sollte auf jeden Fall Kontakt zu seinem Hausarzt aufnehmen“, rät der Mediziner abschließend. (akr)