Treue bei Strom, Handy und Co. lohnt sich nichtÖfter mal wechseln: So viel könnt ihr mit neuen Verträgen sparen!

Reminder in einem Kalender: Vertrag kündigen!
Wer öfter seine Anbieter wechselt, kann richtig viel Geld sparen
Imago/Zoonar

Noch immer sind viele Deutsche echte Wechselmuffel. Doch ob beim Handyvertrag oder Strom und Gas: Oft gehen dabei jährlich Hunderte von Euro durch die Lappen. So einfach könnt ihr prüfen, ob und bei welchen Verträgen sich ein Wechsel für euch lohnt.

Vertragswechsel: Selbst tätig werden - oder einen Dienstleister einschalten

Das Leben ist im Grunde ziemlich einfach: Der Strom kommt aus der Steckdose, das Internet aus dem Router und das Geld kommt aus der Wand neben der Bank. Um aber mehr Geld aus dieser Wand holen, lohnt es sich durchaus, öfter mal zu schauen, wie viel man für Strom, Gas et cetera bezahlt. Treue mag sich in vielen Bereichen des Lebens auszahlen, bei Anbietern von Strom, Gas, Internet oder Mobilfunk, ist eher das Gegenteil der Fall. Die Konditionen für Bestandskunden sind meist nur für den Anbieter von Vorteil.

Um nicht in die Kostenfalle zu geraten, solltet ihr euch genau über die Mindestlaufzeiten und Kündigungsfristen informieren. Und das, was bei längerer Vertragslaufzeit auf euch zukommt. Denn euer aktueller Vertrag mag ein echter Schnapper gewesen sein, etwa dank eines Einmal-Bonus. Nach zwölf oder 24 Monaten wird aus dem Super-Sonderangebot aber oftmals etwas Superteures. Immerhin: Verträge, die nach dem 1. Dezember 2021 abgeschlossen worden sind und deren Mindestlaufzeit abgelaufen ist, könnt ihr monatlich kündigen. Das ist gesetzlich geregelt.

Wenn euch das zu aufwendig ist, dann überlasst das einfach einem Wechselservice wie Wechselpilot, remind.me, Switchup und ähnlichen. Diese Dienstleister vergleichen die Preise für euch und kündigen den Vertrag beim aktuellen Versorger. Sie übernehmen auch die rechtzeitige Kündigung des neuen Vertrages, damit ihr immer wieder die besten Konditionen bekommt und langfristig profitiert. Ganz egal ob Strom, Gas, Internet, Mobilfunk oder Versicherung.

Lese-Tipp: Nebenkostenabrechnung zu hoch? Das könnt ihr jetzt tun!

Bankgebühren: Direktkontos oft günstiger

Ein Girokonto ist unerlässlich. Jeder von uns muss Rechnungen zahlen, und über ein Konto geht das am bequemsten. In den lange vergangenen Tagen vor dem Onlinebanking mag die Bankfiliale um die Ecke Sinn gemacht haben. Mittlerweile erledigen die meisten von uns ihre Bankgeschäfte von zu Hause aus, und die Filiale um die Ecke hat dichtgemacht.

Geblieben sind die Gebühren, die auch gern mal erhöht werden, ob nun fürs Konto selbst, für Überweisungen, Kontoauszüge oder sogar das Geldabheben. Und wenn man den neuen AGB nicht zustimmt, kann es sein, dass die Bank das Konto kündigt. Der Wechsel zu einer Direktbank lohnt sich also oft richtig, denn in der Regel warten hier die günstigeren Angebote: Laut Stiftung Warentest kostete ein Girokonto bei der letzten Prüfung im August 2023 im Schnitt 117 Euro, das teuerste über 300 Euro pro Jahr. „Für ein Girokonto inklusive Girocard und Onlinebuchungen sollte aber niemand mehr als fünf Euro im Monat oder 60 Euro im Jahr bezahlen“, so das Magazin.

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Strom und Gas: Raus aus der Grundversorgung!

Wenn wir umziehen und uns nicht selbst um einen Strom- und Gasanbieter kümmern, werden wir automatisch vom Grundversorger unter Vertrag genommen – laut der Süddeutschen Zeitung trifft dies auf ein Drittel aller deutschen Haushalte zu. Dabei ist die Grundversorgung fast immer teurer als andere Anbieter. Ein Sparpotenzial von mehreren Hundert Euro pro Haushalt ist durchaus drin. Laut Bundesnetzagentur gilt bei der Grundversorgung eine Kündigungsfrist von nur zwei Wochen.

Spar-Tipp: Strom-und Gasanbieter wechseln und dabei jährlich Geld sparen!

Doch auch, wer bereits einen Vertrag außerhalb der Grundversorgung abgeschlossen hat, sollte diesen im Blick behalten: Derzeit erhöhen viele Anbieter ihre Preise, während andere ihre Tarife senken. In der Regel habt ihr bei jeder Preisänderung ein Sonderkündigungsrecht, wie die Verbraucherzentrale informiert.

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Telefon und Internet: Geschwindigkeit und Verbrauch prüfen

Sowohl Handytarife als auch die Preise für Festnetz und Internet werden immer günstiger – es sei denn, ihr hängt in einem Vertrag fest, der vor Urzeiten abgeschlossen worden ist. Oft hilft es übrigens schon, dem Anbieter mit der Kündigung zu drohen, um bessere Angebote zu bekommen. Viele locken mit Highspeed-Angeboten, aber wie schnell ist das Internet zu Hause dann wirklich? Wer hier eine langsamere Verbindung misst, kann über die Bundesnetzagentur eine Preisminderung beim Anbieter verlangen und spart so monatlich Geld.

Beim Handyvertrag ist wichtig, dass ihr euch einen Überblick verschafft: Wie viel Datenvolumen verbraucht ihr im Monat wirklich? Denn offenbar haben viele deutlich mehr mobile Daten gebucht, als sie tatsächlich verbrauchen – laut Finanztip rund acht Gigabyte zu viel. Nach den Berechnungen des Verbrauchermagazins sind das pro Jahr etwa 62 Euro, die gespart werden könnten.

Lese-Tipp: Vier Tipps, wie ihr beim Handyvertrag richtig sparen könnt

Kabel-TV: Sparmöglichkeit ab 1. Juli

Zahlt ihr Gebühren für einen TV-Kabelanschluss oder eine Gemeinschaftsantenne als Nebenkosten an eure Vermieterin oder Vermieter – auch, wenn ihr darüber möglicherweise gar kein Fernsehen schaut? Dann ändert sich zum 1. Juli 2024 etwas für euch: Mit dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs könnt ihr in Zukunft selbst entscheiden, ob und von wem ihr Kabelfernsehen empfangen wollt. Somit könnt ihr zu einem günstigeren Anbieter wechseln oder aber ganz darauf verzichten – um die 100 Euro Ersparnis sind somit im Jahr drin.

Mehr zum Nebenkostenprivileg und was ihr jetzt beachten müsst, könnt ihr hier nachlesen! (tel/rka)