Vermisster Marvin (15) bei Kinderporno-Durchsuchung gefunden
Nachbar von Lars H.: Es waren oft Jungs bei ihm
Was passierte mit Marvin (15) hinter dieser Tür? In der Wohnung von Lars H. fand die Polizei am Freitag bei einer Durchsuchung wegen Kinderporno-Verdachts den seit zweieinhalb Jahren vermissten Jungen. Bisher gehen die Ermittler davon aus, dass Marvin freiwillig in der Wohnung war. Sein Stiefvater widerspricht. Ein Nachbar erklärt im RTL-Interview, früher seien oft Jugendliche bei Lars H. gewesen. „Der hatte so junge Freunde gehabt“, sagt Murat C. Er wohnt über der von der Polizei durchsuchten und abgeriegelten Wohnung. Lars H. sei in einem Fußballverein Trainer gewesen, bis er dort rausgeflogen sei.
Murat C. hat Marvin nicht gesehen, als er in der Wohnung von Lars H. war
Wie auch andere Nachbarn beschreibt Murat C. im Gespräch mit RTL-Reporter Jan Heikrodt einen bestialischen Gestank in der Wohnung des festgenommenen 44-Jährigen. „Ich könnte da nicht wohnen“, so Murat C. Zudem sei Lars H. oft betrunken gewesen und habe sich aggressiv gegenüber Nachbarn verhalten, die ihm zu laut waren.
Murat C. erzählt, er sei in der vergangenen Woche noch in der Wohnung von Lars H. gewesen. Als Bruder des Hausbesitzers begleitete er wegen eines Wasserschadens einen Sachverständigen in die Messie-Wohnung. Es habe schlimm ausgesehen. Marvin habe er in der verwahrlosten Wohnung aber nicht gesehen, sagt er. Es sei schrecklich gewesen, als er jetzt von dem dringenden Verdacht des sexuellen Missbrauchs an Kindern erfahren habe. „Ich habe drei Kinder. Man fühlt sich schon scheiße“, erklärt der Nachbar des in Untersuchungshaft sitzenden Lars H.
Im Video: So fand die Polizei den vermissten Marvin in Recklinghausen
Ermittler durchsuchten am Freitag die Wohnung des 44-jährigen Lars H. wegen des Verdachts auf Kinderpornografie. Dabei fanden Sie den über zwei Jahre vermissten Marvin in einem Schrank. Unklar ist, ob sich der Junge freiwillig in der Wohnung aufgehalten hatte. Es gebe keine Hinweise darauf, dass er gefesselt oder eingesperrt worden sei, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Es müsse geklärt werden, ob psychischer Druck ausgeübt worden sei. Ein Richter erließ am Wochenende Haftbefehl wegen einer schwerwiegenden Sexualstraftat.
