Vermisste Kayla dank Netflix-Doku nach sechs Jahren wieder da
Wie kann eine Mutter jahrelang mit einem Kind einfach untertauchen?
Wie kann eine Mutter jahrelang mit einem entführten Kind untertauchen – ohne dass sie auffällt?
Die damals neunjährige Kayla Unbehaun wird 2017 von ihrer eigenen Mutter entführt. Dabei hatte sie gar kein Sorgerecht für ihre Tochter. Sechs Jahre lang schaffte sie es unterzutauchen. Bis ein Mann, der die Netflix-Doku „Unsolved Mysteries“ geschaut hat, Kayla in einem Geschäft in Asheville (North Carolina) erkennt. Doch wie konnte Mutter Heather eigentlich so lange untertauchen, ohne dass jemand Verdacht schöpfte?
Sechs Jahre untergetaucht – Wie funktioniert so etwas?
Auch für die Beamten vor Ort ist es bislang ein Rätsel. „Was am ungewöhnlichsten ist, dass sie so lange vom Netz bleiben konnte“, sagte der Polizeisprecher Jonathan Brown aus Asheville im Gespräch mit News 13. „Normalerweise hinterlassen wir einen digitalen oder technologischen Brotkrümel, der normalerweise sehr einfach und schnell aufgespürt werden kann. Das war nicht der Fall“, fügt er hinzu.
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Kaylas Mutter hat möglicherweise einige clevere Tricks genutzt, um sechs Jahre unentdeckt zu bleiben. Zunächst ist es unwahrscheinlich, dass die 40-Jährige die gesamten sechs Jahre am gleichen Ort geblieben ist, erklärt Jonathan Brown.
Vor rund einem Jahr berichtete RTL über Anna und Julian, die ebenfalls von ihrer eigenen Mutter entführt worden sind. Hierbei nutzte die Mutter einen Unterschlupf eines Freundes. Das könnte auch Unbehaun so gemacht haben. Dazu kommt, dass sie kurz nach der Entführung alle sozialen Netzwerke von sich und ihrer Tochter gelöscht hat, berichtet The Independent.
"Heute fast unmöglich keine digitalen Spuren zu hinterlassen"
Der New Yorker Frank M. Ahearn hilft Menschen beim Verschwinden. Zuvor spürte er zum Beispiel Michael Jackson oder die Beckhams auf. Aber auch Kunsträuber und Millionenbetrüger konnten ihm nicht entwischen. In einem Artikel der Welt rät er, wie man untertauchen kann: Schon lange vor dem Abtauchen Pre-Paid-Handys zu benutzen. Außerdem nur in bar zahlen und in Internet-Cafés gehen. Eben keine digitalen Spuren legen. Und wenn Spuren gelegt werden, dann falsche, sagt Ahearn. „Zwar sei es heute fast unmöglich, keine digitalen Spuren zu hinterlassen. Auf der anderen Seite weiß man nie, ob die Infos im Internet auch stimmen“, zitiert ihn welt.de
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Dank Netflix-Doku kann Kayla zurück zu ihrem Vater : "Ich bin so dankbar"
Es ist „ein unglaublicher Fall“, sagt Brown. Kaylas Entführung zählte bis vor kurzem zu einem „ungelösten Mysterium“, so wie es die Netflix-Doku in ihrem Titel beschreibt. Vergleichbar mit dem deutschen Format „Aktenzeichen XY… ungelöst“, wurde Kaylas Entführung in „Unsolved Mysteries“ behandelt.
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Ein Mann, der eine „persönliche Beziehung“ zu Kayla gehabt haben soll, hat die Doku gesehen. Er hat die heute 15-Jährige in einem Geschäft wiedererkannt und rief uns an, sagt die Polizei gegenüber News 13. Ob der Zeuge vorher schon etwas von Heather Unbehauns Entführung gewusst haben könnte, ist nicht bekannt. Doch dank des Mannes konnte Kaylas Vater, Ryan Iserka, seine Tochter wieder in die Arme schließen. „Ich bin so dankbar, dass ich sie wiederhabe“, sagt er. (amp)