Jetzt muss noch die EU zustimmen

Verkehrsverbünde lenken ein: Keine Blockade des 49-Euro-Tickets

Jonas Walzberg
Mit dem 49-Euro-Ticket können Fahrgäste den Regionalverkehr in ganz Deutschland nutzen.
deutsche presse agentur

Jetzt scheint es also tatsächlich zu kommen. Zwar nicht im Januar, wie zuerst angedacht, aber immerhin im April: Das 49-Euro-Ticket. Die Fahrkarte für Bus und Bahn in ganz Deutschland soll Pendler und ÖPNV-Nutzer entlasten und Leute zum Umsteigen bewegen. Jetzt muss noch die EU zustimmen.

Branchenverband verweist auf notwendige Gesetzesänderungen

Nach der Einigung von Bund und Ländern hält Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) einen Start des 49-Euro-Tickets zum 1. April für möglich. Voraussetzung ist nach Bernreiters Worten die Zustimmung Brüssels. „Jetzt braucht es vor allem noch die wettbewerbsrechtliche und beihilferechtliche Zusage aus Brüssel an Berlin“, sagte Bernreiter in München. „Wenn auch das noch geklärt ist, dann wird ein Start zum 1. April realistisch.“

Auch die Bus- und Bahnbetriebe halte einen Start zum 1. April jetzt für machbar: „Wenn alle Schritte so umgesetzt werden können wie geplant, dann ist der 1. April als Starttermin für das Deutschland-Ticket noch erreichbar“, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Freitag mit.

Der Branchenverband verwies auf notwendige Gesetzesänderungen, Genehmigungen und die Umstellung der Vertriebssysteme.

Bund will Mehrkosten mittragen

Bund und Bundesländer hatten sich am Vorabend nach langen Verhandlungen auf eine Finanzierung des Vorhabens geeinigt. Da das 49-Euro-Ticket für die Verkehrsunternehmen ein erhebliches Defizit mit sich bringen wird, sind staatliche Zuschüsse von drei Milliarden Euro vereinbart, von denen Bund und Länder je 1,5 Milliarden bezahlen sollen. Fachleute bezweifeln, dass das genügt. Der Bund erklärte sich dann bereit, etwaige Mehrkosten zur Hälfte zu übernehmen.In den Folgejahren soll dann gemeinsam vereinbart werden, wie die Finanzierung sichergestellt werden kann.

Lese-Tipp: 49-Euro-Ticket kommt später: "Eine feige Bummelei!"

„Jetzt hat die Branche die nötige Finanzierungssicherheit, um das Deutschland-Ticket so schnell wie möglich umzusetzen“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.

Ohne Einigung hätte ein bundesweiter Flickenteppich gedroht, sagte Bernreiter. „Ein noch länger dauerndes Festhalten an der starren Zusage von maximal 1,5 Milliarden Euro für das Deutschlandticket hätte Kommunen, Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen mit dem finanziellen Risiko noch länger alleine gelassen.“ (dpa/eon)

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