VDA-Präsidentin Müller im „RTL/ntv Frühstart“
Klimaschutzgesetz könnte Arbeitsplätze kosten
Von Andreas Kock
Der neue Eifer der Berliner Regierungsparteien für den Klimaschutz sorgt für Kopfschütteln bei der Automobilindustrie. Die Branche muss ohnehin die Transformation hin zur E-Mobilität bewältigen. Immer neue Klimaziele sind da Gift, argumentiert die Präsidentin des VDA.
Drohende Jobverluste verschlimmern
Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), hat die verschärften Klimaschutzziele der Bundesregierung und die geplante Überarbeitung des Klimaschutzgesetzes mit Blick auf die anstehende Transformation der Automobilindustrie kritisiert. Der Wandel hin zur E-Mobilität werde laut einer Studie des Ifo-Instituts bis 2030 mindestens 215.000 Arbeitsplätze in der Branche kosten. Die Zahl könnte steigen, „zum Beispiel durch ein Klimaschutzgesetz, das kurzfristig Planungssicherheit gefährdet“, so Müller im „Frühstart“ von ntv.
Die Standortbedingungen seien ohnehin schlecht in Deutschland. „Wir haben die höchsten Unternehmenssteuern, die höchsten Energiekosten, fehlende Digitalisierung, fehlende staatliche Infrastruktur, und die Planungs- und Genehmigungsverfahren sind auch nicht die besten“, so Müller.
Branche unter Stress
Der technologische Wandel setze Autobauer und ihre Zulieferer unter Druck. „Für viele Unternehmen, die Regionen in Deutschland stabilisieren, wird sich der Geschäftszweck zentral verändern.“ Sie müssten ein neues Geschäftsmodell entwickeln. Das sorge für große Unsicherheiten. „Deshalb brauchen wir sichere Rahmenbedingungen und nicht jedes Jahr neue Ziele“, so Müller im Gespräch mit ntv.