Ist der trauernde Ehemann der Täter?

Witwer sammelt Spenden für Beerdigung - jetzt ist er wegen Mordes angeklagt

Ein grausamer Mordfall aus Florida: Ein Mann sammelt nach dem Tod seines Ehemannes Spenden für die Beerdigungskosten. Dann wird er selbst zum Verdächtigen.
Herbert S. aus Florida ist wegen des Mordes an seinem Mann verhaftet worden.
Marion County Sheriff's Office

Jetzt ist er festgenommen – wegen Mordverdachts!
Doch kurze Zeit vorher wirkt Herbert S. noch wie der trauernde Witwer. Er sammelte sogar noch Spenden für die Beerdigung seines geliebten Timothy. War das alles Fake?

Opfer (59) betäubt und erwürgt

Die Polizei Marion County in Florida (USA) findet Timothy S. im März tot in seiner Wohnung. Sofort sehen die Beamten blaue Flecken am Hals, schreibt die Polizei in einer Mitteilung auf Facebook. Außerdem muss es stumpfe Gewalteinwirkungen gegen das Gesicht und die Genitalien gegeben haben. Für die Polizei steht fest: Der 59-Jährige wurde ermordet. Nur von wem?

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Die Ermittler finden heraus, dass jemand Timothy starke Schlafmittel gegeben haben muss, er hat die 30-fache Dosis im Körper, heißt es in der Mitteilung. Danach hat der Täter Timothy erwürgt und die Halswirbelsäule gebrochen.

Mutmaßlicher Mörder postet nach der Tat gemeinsame Fotos

Der 55-jährige Herbert S. soll seinen Partner mit Medikamenten betäubt und erwürgt haben, unter anderem um sich dessen Lebensversicherung in Höhe von mehreren hunderttausend Dollar zu sichern.
Herbert S. (rechts) sollen seinen Ehemann getötet haben. Auf Facebook postet er auch nach der Tat Fotos aus der Beziehung.
Facebook

„Schweren Herzens muss ich Euch allen mitteilen, dass mein liebster Freund und Partner Tim unerwartet verstorben ist“, verkündet Herbert im März auf Facebook. Kurz danach eröffnet er eine Spendenseite für die Beerdigung, berichtet das Magazin People. Demnach nennt er die Trauerfeier die „Feier des Lebens“ und sammelt umgerechnet knapp 2.000 Euro. Das eigentliche Spendenziel soll bei 7.000 Euro gelegen haben.

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Zum Geburtstag und zum Hochzeitstag postet der Witwer Fotos der gemeinsamen Ehe auf Facebook. Und obwohl Herbert wie der trauernde Ehemann wirkt, hat die Polizei einen Verdacht: Er soll den 59-Jährigen getötet haben. Wie der mutmaßliche Mörder versucht haben soll, die Polizei auf eine falsche Fährte zu bringen, ist erschreckend.

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Lügen und Widersprüche: Ehemann soll Beweise manipuliert haben

Die Polizei ist sich sicher: Nachdem Herbert seinen Mann erwürgt habe, habe er seine Leiche in ein Auto gepackt. Dann soll er den toten Körper in eine ungenutzte Wohnung gelegt haben, um einen falschen Tatort zu erschaffen. Um tatsächliche Spuren zu verwischen, soll er den Tatort geputzt haben und zwei Teppiche aus der gemeinsamen Wohnung auf die Mülldeponie gebracht haben, schreibt die Polizei auf Facebook. Im Verhör widerspreche sich Herbert oder lüge nachweislich, heißt es. Die Aufnahmen der Türklingelkamera aus dieser Nacht sind angeblich verschwunden.

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Motiv Geldgier? 330.000 Euro Lebensversicherung

Aber warum soll Herbert seinen eigenen Ehemann getötet haben? Die Polizei schreibt, dass Herbert bereits in der Vergangenheit gewalttätig gegenüber Timothy gewesen sein soll. Außerdem wolle der Mann von der Lebensversicherung des 59-Jährigen profitieren, heißt es. Umgerechnet knapp 330.000 Euro soll Herbert von der Lebensversicherung bekommen, falls sein Mann sterbe, erklären die Ermittler. Der Mann aus Florida ist jetzt wegen Mordes und Manipulation von Beweismitteln festgenommen. (jsi)

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