Ukrainischer Botschafter Melnyk zu Waffenlieferungen: „Es gibt noch viel Luft nach oben"

Andrij Melnyk bei RTL DirektUkrainischer Botschafter zu Waffenzusagen: „Es gibt noch viel Luft nach oben"

21. April 2022 um 08:30 Uhr

„Es gibt noch viel Luft nach oben. Und wir sind trotzdem zuversichtlich, dass wir einen gemeinsamen Weg in diesem Sinne finden können.“ Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat sich bei „RTL Direkt“ zum Gespräch mit der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und den Zusagen der Bundesregierung für weitere Militärhilfe geäußert.
Melnyk sagte, es sei wichtig, dass die Bundesregierung eine Milliarde Euro für den Kauf von Waffen durch die Ukraine bereitstellen wolle. Jetzt komme es darauf an, wie schnell man das gemeinsam umsetzen könne, und um welche Waffen es gehe.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Gutes Gespräch mit SPD-Chefin Esken

Es gebe eine ganze Reihe von Waffensystemen, die die Bundeswehr der Ukraine übergeben oder die Industrie liefern könne, so Melnyk weiter: „Vor allem sind das Schützenpanzer Marder, aber auch solche Systeme wie Panzerhaubitzen 2000, das sind schwere Artilleriegeschütze, die wir jetzt gerade für den Osten brauchen.“ Außerdem benötige man deutsche stationäre Luftabwehrsysteme. Er hoffe auf Entscheidungen, die der Ukraine helfen könnten, „diesen Kampf zu bestehen“.

Mit der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken habe er ein „sehr gutes, vertrauliches Gespräch“ gehabt, sagte Melnyk. Esken habe darum gebeten, die Inhalte vertraulich zu behandeln: „Klar ist, wir haben unsere Wünsche auch der SPD-Spitze vorgetragen und darum geworben, dass es innerhalb dieser großen, wichtigen Partei mehr Verständnis gibt, dass die Ukraine heute nicht nur die schweren Waffen benötigt, sondern auch ein sofortiges Embargo auf Öl und Gas aus Russland“ so der Botschafter.

„Wir bewegen uns leider immer noch zu langsam zueinander, aber ich hoffe, dass die Dringlichkeit dieses Themas nicht nur für die SPD, sondern für ganz Deutschland noch spürbarer sein wird und wir die Unterstützung bekommen, die wir brauchen.“ (rtl/ eku)

Lese-Tipp: Russland-Experte Jäger: Darum habe ich wenig Hoffnung auf ein Ende des Krieges