Katamaranüberfall in der Karibik - Sohn befürchtet das Schlimmste
Tauchen die vermissten Segler Ralph und Kathy nie wieder auf?
Von den vermissten Seglern Kathy B. und Ralph H. fehlt weiter jede Spur.
Auf einer Pressekonferenz befürchtet Grenadas Polizeichef Don McKenzie aber das Schlimmste. Die Ermittler gehen davon aus, dass drei entflohene Verbrecher das Segelboot des Paares der Karibik gekapert und die beiden US-Amerikaner über Bord geworfen haben. Kathy B.s Sohn Nick beschreibt in einem Interview, wie es an Bord der „Simplicity“ aussah und warum auch er befürchtet, dass seine Mutter und sein Stiefvater tot sein könnten.
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Drei ausgebrochene Verbrecher sollen das Paar überfallen haben
„Das ganze Boot wurde durchwühlt und alles war in der Kabine verstreut“, erzählt Nick dem US-Sender CNN. „Es gab da ganz klar eine Auseinandersetzung auf dem Boot.“ Für ihn und den Rest der Familie sei das ein Anzeichen, dass sie sich Sorgen um Kathy B. und Ralph H. machen müssten. Der Sohn glaubt, dass die Attacke für das Rentnerpaar aus dem Nichts gekommen sein muss. „Sie waren immer supervorsichtig“, erklärt er. „Wohin sie auch fuhren, was sie auch machten, Sicherheit war immer ihre allererste Sorge.“
Trevon R. (19), Abita S. (25) und Ron M. (30) sind dringend tatverdächtig, das Paar überfallen und getötet zu haben. Die Männer brachen nach Polizeiangaben am 18. Februar aus einer Polizeiwache auf Grenada aus. Dort saßen sie in Gewahrsam, weil ihnen Raub vorgeworfen wird, einer der Männer soll außerdem eine Vergewaltigung begangen haben.
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An Bord des Segelboots wurden Blutspuren gefunden
Am 21. Februar konnte die Polizei die Männer im benachbarten Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen festnehmen. Nach ersten Erkenntnissen seien die Männer mit dem gestohlenen Katamaran von Kathy und Ralph dorthin gekommen. Das Boot des Paares wurde herrenlos mit Blutspuren an Bord an einem Strand von St. Vincent entdeckt. „Die Informationen deuten darauf hin, dass sie sich der Insassen entledigten, als sie zwischen Grenada und St. Vincent unterwegs waren“, sagte Polizeichef McKenzie.
Seine Mutter Kathy und sein Stiefvater Ralph waren erfahrene Segler, erzählt Nick im Interview mit CNN. Sie hätten vor mehreren Jahren ihr Haus verkauft, um sich das Segelboot zu finanzieren. „Es war ihr Zuhause. Alles, was sie besaßen, war auf dem Boot. Es war ihr Leben“, erklärt der Sohn. „Sie haben jede Minute geliebt und so viel von der Welt gesehen und lebten einfach ein Leben voller Freude und Liebe.“ Den Trip in die Karibik hätten die beiden seit Jahren geplant.
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Familie hofft, dass sich Kathy und Ralph auf eine Insel retten konnten
Nick sagt in dem Interview auch, dass die Familie immer noch hoffe, dass die beiden sich retten konnten und vielleicht doch noch wohlauf auf einer der Karibikinseln gefunden werden. „Aber natürlich sind wir besorgt, dass sie nicht mehr bei uns sind, wegen der Hinweise, die an Bord gefunden wurden.“ Auch Grenadas Polizeichef versprach, dass die Hoffnung, dass die US-Amerikaner noch am Lebend sind, nicht aufgegeben werde – auch wenn das unwahrscheinlich sei. (jgr)
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