Deutschlandreise mit RTL-Reporter Thomas Präkelt
Trotz festem Job: So schwer haben es Alleinerziehende in der Krise
Ein fester Job im öffentlichen Dienst reicht für Katrin Kallweit nicht mehr aus, um bei steigenden Preisen über die Runden zu kommen. Die alleinerziehende Mutter spart, wo es geht, und doch bleibt das heimische Wohnzimmer an manchen Tagen kalt und unbewohnbar.
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Einkaufen nur noch unter Stress
Katrin Kallweit geht nur noch Einkaufen, wenn Sie in zeitlichem Stress ist. Ein Trick, um sich selbst zu überlisten, erklärt sie, denn so wird sie nicht verführt, abseits vom Einkaufszettel zuzugreifen. Gekauft wird nur das Nötigste und davon am besten das günstigste Angebot.
Katrin Kallweit muss genau hinschauen: Bei Äpfeln wählt sie statt für 3,29 Euro das Angebot für 1,29 Euro, genauso bei Kartoffeln. Und dennoch wird der Einkauf für sie immer teurer.
Ein Nebenjob für die Krise - und nicht wie geplant für den Urlaub
Katrin Kallweit muss sich etwas dazuverdienen. Eigentlich wollte sie damit den gemeinsamen Urlaub mit ihrer Tochter finanzieren, jetzt geht das Geld für Energiekosten und Lebensmittel drauf.
Die alleinerziehende Mutter arbeitet als Angestellte im öffentlichen Dienst. Abzüglich aller Fixkosten bleiben ihr zusammen mit ihrer 15-jährigen Tochter 460 Euro für Anschaffungen und Lebensmittel.
Das Wohnzimmer bleibt kalt und unbewohnt
Mit diesen 460 Euro kommt sie kaum aus. Deshalb müssen Mutter und Tochter an zwei Tagen in der Woche auf ein warmes Wohnzimmer verzichten. Sie halten sich dann nur in der Küche auf, erzählen sie.
„Die ist einfach schneller zu wärmen, auch durch den Backofen“, sagt Katrin Kallweit. Wenn der Backofen ohnehin angestellt werden muss, versucht sie die restliche Wärme für die Küche zu nutzen.
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Ihren Optimismus hat Katrin Kallweit beibehalten
Trotz dieser Entbehrungen bleibt die Alleinerziehende tapfer. Sie sehe keinen Sinn darin sich über die Krise aufzuregen, sagt sie. Sie lernt mit den Herausforderungen zu leben. „Die Menschen, die es schaffen sich anzupassen, die werden die Gewinner sein. Weil die trotzdem das Leben noch als lebenswert ansehen“, sagt Kallweit.
Ein paar psychologische Tricks wendet sie dabei für sich selbst an. Bei ihrem neuen Stromanbieter hat sie eine App-Funktion aktiviert, mit dem sie jederzeit den Verbrauch auf ihrem Smartphone überprüfen kann. „Gerade ist alles im grünen Bereich. Herrlich!“, sagt sie nach der nächsten Kontrolle. Ihren Optimismus hat sie nicht verloren. (lwi)
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