Mick Schumacher in den Top 10

Trotz Fehlstart: Verstappen gewinnt Imola-Sprint vor Leclerc

Formula One F1 - Emilia Romagna Grand Prix - Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola, Italy - April 23, 2022 Red Bull's Max Verstappen overtakes Ferrari's Charles Leclerc during the sprint race REUTERS/Massimo Pinca
Max Verstappen ging spät an Charles Leclerc vorbei
la, REUTERS, MASSIMO PINCA

Max Verstappen spielt weiter den Party-Crasher beim Ferrari-Heimspiel in Imola. Nach der Pole-Position im Qualifying am Freitag sicherte sich der Red-Bull-Pilot am Samstag auch den Sieg im 100-Kilometer-Sprint beim Großen Preis der Emilia Romagna – und damit Startplatz 1 im Rennen am Sonntag (14 Uhr, LIVE bei RTL).
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Vettel wird durchgereicht

Nach einem verpatzten Start holte sich Verstappen eine Runde vor Schluss die Führung von Ferrari-Star Charles Leclerc (+ 2,975 Sekunden) zurück. Dahinter sortierten sich Sergio Perez (+ 4,721) im zweiten Red Bull vor Carlos Sainz (+17,578) im zweiten Ferrari ein. Da das Klassement des Sprints die Startreihenfolge für das Hauptrennen festlegt, starten die Red Bulls und die Ferrari damit nebeneinander aus Reihe 1 und 2.

Mit dem Sprint-Sieg sackte Verstappen zudem acht WM-Punkte ein – machte so immerhin einen Punkt auf WM-Spitzenreiter Leclerc gut. Der führt die Meisterschaft mit nun 78 Zählern weiter deutlich an. Verstappen steht bei 33 Punkten. Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (+40,177) erreichte im Aston Martin Platz 13 und verpasste damit seine ersten Punkte der Saison. "Mehr war nicht drin", sagte Vettel bei Sky: "Es ist bitter, wenn man so viele Plätze verliert und förmlich aufgefressen wird." Der viermalige Weltmeister war von Rang neun in den Sprint gegangen.

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Mercedes-Duo Hamilton und Russell außerhalb der Top 10

Mick Schumacher verbesserte sich im Haas dagegen von Quali-Platz 12 auf Rang 10 und sicherte sich damit den bislang besten GP-Startplatz seiner Karriere; auf seinen ersten WM-Punkte muss er allerdings weiter warten. Teamkollege Kevin Magnussen wurde nach Platz 4 im verregneten Chaos-Qualifying bei trockenen Bedingungen im Sprint zwar durchgereicht. Als Achter hinter dem McLaren-Duo Lando Norris und Daniel Ricciardo sowie Alfa-Romeo-Pilot Valtteri Bottas rettete der Däne aber immerhin einen Zähler.

Mit WM-Punkten für die ersten Acht wurde das Sprintformat in diesem Jahr deutlich aufgewertet. Trotzdem blieb das Kurz-Rennen für Serien-Konstrukteursweltmeister Mercedes ohne Zählbares: Nach dem schlechtesten Quali-Ergebnis seit 2012 kam Rekordchampion Lewis Hamilton nicht über Rang 14 hinaus, sein neuer Teamkollege George Russell wurde Elfter. Angesichts der deutlich fehlenden Konkurrenzfähigkeit scheint die Stimmung im erfolgsverwöhnten Silberpfeil-Team derzeit nicht die beste. Während des Qualifyings gerieten Hamilton und Teamchef Toto Wolff verbal aneinander.

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Verstappen verhaut den Start

Am Start jubelten die Ferraristi auf den vollbesetzten Tribünen noch: Verstappen kam von der Pole nicht vom Fleck, musste den von Platz 2 gestarteten Leclerc ziehen lassen und wäre sogar fast noch von Noris ausbeschleunigt worden – mit viel Mühe hielt er den McLaren-Mann doch hinter sich. Sainz machte im zweiten Ferari aus Startbox 10 sogar zwei Positionen gut. Vettel behauptete zunächst dennoch Startplatz 9, weil er seinerseits den vor ihm gestarteten Bottas kassierte.

Noch weiter hinten im Feld schoss Alpha-Tauri-Pilot Pierre Gasly den Alfa Romeo von Guanyu Zhou ab. Für den Chinesen war das Rennen beendet, das Feld musste sich hinter dem Safety Car einsortieren. Beim fliegenden Neustart in Runde 5 gab es keine Positionsveränderungen. Vier Umläufe später konnte Vettel Bottas schon nicht mehr hinter sich halten, damit begann der Abstieg des viermaligen Champions.

Leclerc lassen die Reifen im Stich

Derweil fräste sich der von Position 7 gestartete Perez mit schnellsten Rennrunden durchs Feld nach vorne auf Platz 3. Auch Sainz im zweiten Ferrari machte Position um Position gut und sortierte sich schließlich hinter dem Mexikaner ein.

Verstappen hielt sich zwar lange zurück, aber dennoch den Druck auf den Führenden Leclerc hoch. Als dessen Reifen im letzten Drittel begannen abzubauen, startete der Weltmeister seine Attacke. Runde um Runde arbeitete er sich an seinen Rivalen heran, schnupfte ihn schließlich zwei Runden vor Schluss mit einem tollen Manöver in der Tamburello-Kurve auf.

„Am Ende haben Charles' Reifen nachgelassen und ich konnte mein Manöver starten", kommentierte Verstappen später die Szene. Leclercs Gummis gaben auch keinen Konter mehr her, er musste Verstappen ziehen lassen und überquerte fast drei Sekunden nach dem Niederländer die Ziellinie. (wwi)