Schumacher von Sainz-Crash aus gebremst

Imola-GP: Verstappen rast im Regen-Thriller auf Pole - Vettel in die Top 10

IMOLA, ITALY - APRIL 22:Max Verstappen of the Netherlands driving the (1) Oracle Red Bull Racing RB18 runs wide during practice ahead of the F1 Grand Prix of Emilia Romagna at Autodromo Enzo e Dino Ferrari on April 22, 2022 in Imola, Italy. (Photo by Clive Mason/Getty Images)
Auch Pole-Setter Max Verstappen kämpfte mi den schwierigen Bedingungen im Qualifying zum Großen Preis der Emilia Romagna
AJB / WTM, Getty Images, Bongarts

Ein zerstörter Ferrari, Feuer, Abflüge auf regennasser Piste und Max Verstappen als Party-Crasher: Der Formel-1-Titelverteidiger verdarb den Ferraristi beim Heimrennen der Scuderia in Imola erst einmal das Feiern. Im verregneten und chaotischen Qualifying auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari schnappte der Red-Bull-Mann Ferrari-Star Charles Leclerc die Pole Position für den 100-km-Sprint am Samstag (16.30 Uhr live im RTL-Ticker) weg. Von den Wetterkapriolen und insgesamt fünf Unterbrechungen profitierten auch McLaren-Pilot Lando Norris und Kevin Magnussen im Haas, die sich die Startplätze 3 und 4 sicherten.

Drei Mal Rote Flaggen in Q3

Zu Beginn des Qualifyings waren zunächst Slicks die Reifen der Wahl für schnelle Runden auf dem 4,909 Kilometer langen Traditionskurs. Doch dann setzte heftiger Regen ein – es wurde rutschig, es wurde schwierig. "Ein Fehler, und man ist in der Wand. Ich mag das“, meinte Pole-Setter Verstappen. „Es war hektisch, es war lang, aber am Ende bin ich froh, auf Platz eins zu sein.“ Dass er seinen schnelle Runde unter gelben Flaggen beendete, hatte keine Konsequenzen – es war deutlich: Der Niederländer hatte seine Fahrt verlangsamt.

Ebenfalls als Gewinner des Regenroulettes durfte sich Sebastian Vettel fühlen - auch wenn wahrscheinlich noch mehr drin gewesen wäre als Platz 9. Doch zwei Unterbrechungen in Q3 vermasselten dem Aston-Martin-Mann die Chance, sich noch zu verbessern: Erst krachte Magnussen in der Acque Minerali fast in die Streckenbegrenzung – konnte sich aber während bereits Rote Flaggen geschwenkt wurden mit einem geschickten Manöver zurück auf die Piste retten.

Kaum war die Strecke wieder freigegeben, rollte Valtteri Bottas im Alfa Romeo am Streckenrand aus und stoppte die Zeitenjagd erneut. Der Finne sicherte dich dennoch Startplatz 8 hinter Sergio Perez im zweiten Red Bull. Ein Ausritt von Norris führte schließlich zur fünften Unterbrechung und 34 Sekunden vor Schluss zum vorzeitigen Ende des Kampfs um die Startpositionen für das erste Sprintrennen des Jahres. Das muss der zweite Ferrari-Pilot Carlos Sainz von Position 10 aufnehmen.

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Sainz zerstört seinen Ferrari

Der Spanier hatte seine Chancen auf eine besseren Startplatz bereits in Q2 zerstört. Sainz verlor in der zweiten Rivazza-Kurve das Heck, drehte sich von der Piste und ruinierte sich beim Einschlag in die Streckenbegrenzung die linken Vorderradaufhängung seines roten Renners. „Ich habe einen Fehler gemacht, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ich war auf einer Runde, wo ich nicht so hart gepusht habe, es war keine Runde am Limit“, sagte Sainz, der bei dem Crash glücklicherweise unverletzt blieb.

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Regen-Gewinner und -Verlierer

Glück hatte Sainz auch mit dem starken Regen, der in der folgenden knapp siebenminütigen Unterbrechung einsetzte. Auf nasser Piste war für die verbliebenen 14 Piloten keine Verbesserung mehr möglich. Das rettete Sainz den 2. Platz in Q2 und damit immerhin Startposition 10. Im Sprint am Samstag hat er damit durchaus Chancen, seine Startposition für das Rennen am Sonntag (14:00 Uhr Live bei RTL) zu verbessern. Zu den Nutznießern der sich verschlechternden Bedingungen gehörte auch Vettel, der zum Zeitpunkt des Sainz-Unfalls Achter war, und sich damit fürs Finale der besten Zehn qualifizierte.

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VIDEO: Ferrari beim Heimspiel "verwundbar"

Große Regen-Verlierer waren dagegen Mick Schumacher und beide Mercedes-Männer: Für George Russell und Lewis Hamilton war der Arbeitstag als 11. und 13. vorzeitig beendet – wobei sich Rekordchampion Hamilton wieder seinem neuen Teamkollegen geschlagen geben musste.

Auch Haas-Youngster Schumacher verlor erneut das interne Duell: Während Magnussen den Sprung in Q1 schaffte, endete für Schumacher der Kampf um die Startpositionen auf Position 12. „Es wäre viel mehr drin gewesen, ich hatte einen Fehler in meiner Runde, ich hätte also ein gutes Stück weiter vorne sein können“, sagte Schumacher. „Die Rote Flagge hat auch nicht geholfen, aber es war halt mein Fehler.“

Explodierende Bremse bei Albon

Spektakuläre Bilder produzierte auch Alex Albon, als in Q1 die hintere rechte Bremse an seinem Williams explodierte. Mit brennendem Heck rettete sich der Brite in die Box zurück – verteilte dabei allerdings großflächig Karbonschrott auf der Piste. Um die Strecke reinigen zu können, musste die Session um knapp 10 Minuten unterbrochen werden. Für Albon war das Qualfiying damit früh vorbei, am Samstag muss er vom letzten Platz starten.

Auch für Teamkollege Nicholas Latifi endete die Quali-Session mit Q1, ebenso für Alpine-Pilot Esteban Ocon und beide AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda und Pierre Gasly. Eine ganz bittere Enttäuschung für das AlphaTauri-Team beim Heimrennen – der Sitz des italienischen Rennstalls ist nur knapp 20 Kilometer von der Strecke in Imola entfernt. (wwi)