Dicke Luft bei Mercedes?

Lewis Hamilton und Toto Wolff geraten im Imola-Qualifying aneinander

Formula One F1 - Emilia Romagna Grand Prix - Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola, Italy - April 21, 2022 Mercedes' Lewis Hamilton ahead of the Emilia Romagna Grand Prix REUTERS/Guglielmo Mangiapane
Maximal frustiert in der Emilia Romagna: Lewis Hamilton
jb, REUTERS, GUGLIELMO MANGIAPANE

Es waren Szenen, die man noch nie in der Mercedes-Box gesehen hat: Nach dem frühen Aus von Lewis Hamilton im Qualifying von Imola (das Rennen am Sonntag, ab 14 Uhr LIVE bei RTL) gerieten der Formel-1-Rekordweltmeister und Teamchef Toto Wolff offenbar verbal aneinander. Was war passiert? Frust-Ausbruch nach dem enttäuschenden Platz 13 in Q2?

Hamilton: "Es gibt Dinge, die wir hätten tun sollen, aber nicht getan haben."

Fragen zu dem Vorfall wollte Hamilton später nicht beantworten. „Über interne Dinge rede ich hier nicht“, machte der Brite deutlich. „Wir arbeiten einfach hart weiter.“ Einen Seitenhieb konnte sich der siebenmalige Weltmeister dann aber doch nicht verkneifen. „Wir sind optimistisch hierhin gekommen - und dann kommt nicht alles zusammen. Wir haben insgesamt als Team zu wenig Performance gezeigt“, sagte Hamilton und ergänzte: "Es gibt Dinge, die wir hätten tun sollen, aber nicht getan haben."

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Im Training und im Qualifying wurde deutlich: Mercedes hat weiterhin ein großes Problem mit dem sogenannten Bouncing – bei Topspeed auf den Geraden fängt der Silberpfeil an, wie wild zu hüpfen. „Da kriegt man ja Kopfweh nur beim Zuschauen", kommentierte Ex-Mercedes-Pilot Nico Rosberg die Bilder bei Sky.

Rosberg: Bei Mercedes geht nix gerade

Grund für das Bouncing ist das Abreißen des Lufstroms unter dem Auto, der bei den neuen Ground-Effect-Boliden eigentlich Abtrieb erzeugen soll. "Das ist eine große Herausforderung und ich weiß nicht, wann die da eine Lösung haben werden", sagte Rosberg. So aber ist der Mercedes nicht konkurrenzfähig. „Die waren ja zwei Sekunden pro Runde langsamer, das ist ja unglaublich, da geht ja gar nix gerade“, stellte der Ex-Weltmeister fest.

Aber nicht nur das dürfte Hamilton frustrieren. Mächtig wurmen dürfte ihn auch, dass sein neuer Teamkollege George Russell regelmäßig schneller ist als er. Zwar reichte es auch für Russell nur zu Platz 11 im Qualifying. Doch auf seiner schnellsten Runde auf dem Autodormo Enzo e Dino Ferrari nahm er Hamilton fast vier Zehntel ab.

Die Szene zwischen Hamilton und Wolff in der Imola-Quali machen deutlich: Bei Mercedes besteht nicht nur Verbesserungs-, sondern auch Redebedarf. (wwi)