Jenny verlor den Kampf gegen den Krebs
Trauer um spazierendes Pferd: "Schlender-Stute von Fechenheim" eingeschläfert
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Sie lief und lief und lief – doch am Ende kam ihre Pferdestärke gegen die Krankheit nicht mehr an: Schimmelstute Jenny, die als "Schlender-Stute von Fechenheim" weltweit bekannt wurde, ist nach Angaben der "Frankfurter Rundschau" (FR) eingeschläfert worden. 17 Jahre lang spazierte Jenny ganz allein durch den Frankfurter Stadtteil Fechenheim und war sogar als Attraktion in einigen Reiseführern gelistet.
Pferd Jenny aus Frankfurt tot – Krebs wurde vor 3 Monaten diagnostiziert
Die Stute wäre am 20. April 27 Jahre alt geworden. Im Dezember wurde bei ihr Krebs diagnostiziert. Zur Behandlung des Schimmel-Melanoms, das viele weiße Pferde befällt, wurde Jenny dem Bericht zufolge alle zwei Wochen in eine über 300 Kilometer entfernte Klinik gefahren.
Zunächst schien der Kampf gegen den Krebs erfolgreich zu sein, doch am Freitagmorgen hatten die Ärzte keine andere Wahl: Sie mussten das Pferd einschläfern. "Das Karzinom ist aufgebrochen", sagte Besitzer Werner Weischedel (81) der FR. "Es ging nicht mehr, wir konnten ihr nicht mehr helfen." Sein Wunsch, dass Jenny "das älteste Pferd der Welt wird", erfüllte sich nicht.
"Schlender-Stute von Fechenheim" trug Zettel um Halfter
Ihr halbes Pferdeleben schlenderte Jenny in Fechenheim über Kopfsteinpflaster entlang der Straßenbahn bis zum Main. Mal mit Weischedel an ihrer Seite, oft aber auch allein. Nach rund einem halben Kilometer blieb sie auf einer Koppel stehen, um dort zu grasen – und lief anschließend zu ihrem Stall zurück.
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"Ich bewundere an Jenny, dass sie so selbstständig ist", sagte Werner Weischedel 2019 zu RTL. Obwohl die Stute wie ein Maskottchen für Fechenheim war, riefen immer wieder besorgte Bürger bei ihm an, wenn sie ihr begegneten. Um den Halfter trug Jenny einen Zettel mit Telefonnummer und Adresse ihres Besitzers. Und einen Hinweis für diejenigen, die das nicht ganz gewöhnliche Pferd noch nicht kannten: "Ich heiße Jenny, bin nicht weggelaufen, gehe nur spazieren."
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Fackelzug für Stute Jenny
Wie die Bild-Zeitung berichtete, gab es am Wochenende einen Fackelzug für Stute Jenny. Besitzer Werner und Trauernde liefen ein letztes Mal die tägliche Route des Pferdes. Der Pferdetransporter werde nun für 90.000 Euro verkauft und an Hilfsbedürftige der Ukraine gespendet. (bst)