Stützt es die Theorie eines Wutausbruchs?

Warum wendete sie mitten auf der Straße? Video belastet Todesfahrerin Angelika H. schwer

Sie trat aufs Gaspedal, löschte fast eine komplette Familie aus – nun ist möglicherweise belastendes Videomaterial gegen die Todesraserin Angelika H. aufgetaucht!
Das Video zeigt Angelika H. in ihrem schwarzen Audi vor dem Unfall – darauf zu sehen ist, wie die 31-Jährige offenbar urplötzlich und ungeplant mit ihrem Audi wendet. Wie ist das Video einzuordnen? Stützt es die Theorie der Staatsanwaltschaft, Angelika H. habe sich bei der Fahrt nicht unter Kontrolle gehabt? Ist ein Wutausbruch nach wie vor eine wahrscheinliche Theorie?

Todesfahrerin Angelika H.: Video zeigt sie kurz vor dem Unfall – hatte sie einen Wutausbruch?

Rückblick: Es ist der 6. Juli um 15.15 Uhr – an diesem Tag geht ein kleiner Junge, noch nicht einmal zwei Jahre alt, mit seiner Familie im beschaulichen Städtchen Santo Stefano di Cadore in Italien spazieren. Die Familie macht dort Urlaub, genießt die gemeinsame Zeit. Wenige Sekunden später sind der Junge, sein Vater und seine Großmutter tot – Angelika H. erfasst sie mit ihrem schwarzen Audi, rast mit etwa 90 Stundenkilometern durch den Ort. Erlaubt sind dort 50.

Über den Vorfall berichteten auch einige italienische Medien. In Berichten ist zu lesen, dass es unterschiedliche Theorien zu den näheren Umständen des Unfalls gibt. Eine davon: Angelika H. hatte einen Wutausbruch, sie konnte ihre Emotion nicht zügeln, war nicht bei Sinnen – so kam es dann zum tödlichen Crash. So sieht es Staatsanwalt Paolo Luca. Seiner Meinung nach habe Angelika H. zwar nicht aus Absicht gehandelt – doch: „Sie scheint jemand zu sein, der seine Wut nicht kontrollieren kann.“

Ist Angelika H. also aufgewühlt mit ihrem Audi durch die Gegend gerast, ohne auf die Geschwindigkeit und den Verkehr zu achten? Bewiesen ist dies nicht. Dennoch tauchte nun Material einer Überwachungskamera auf, dass die Theorie möglicherweise stützen könnte. Die Aufnahmen Sehen Sie im RTL-Video.

Angelika H. rast Touristenfamilie tot – lässt Video auf fragilen Geisteszustand schließen?

Auf dem Video ist zu sehen, wie Angelika H. mit ihrem Audi eine Straße entlang fährt und urplötzlich wendet. Sie setzt hektisch zurück, jederzeit könnte jemand von hinten ankommen. Doch zu diesem Zeitpunkt passiert nichts. Dann ist zu sehen, wie sie in die andere Richtung weiterfährt.

Zeugen wiederum machten ebenfalls eine seltsame Beobachtung – auch diese könnte auf die Theorie hindeuten. Demnach hätte Angelika H. zuvor eine Wasserflasche gefüllt, diese dann plötzlich zornig in die Luft geworfen. Anschließend sei sie schnell in ihr Auto gestiegen und weggefahren. Die Polizei wird in dem Fall weiter ermitteln. H. erinnert sie sich nach eigenen Angaben nicht an den Vorfall. Zu ihrem Anwalt soll sie gesagt haben: „Ich bin an einem Abgrund.“

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Angelika H.: „Ich stehe am Abgrund“ – Todesfahrerin lebte im Auto

Dass Angelikas Leben eventuell aus den Fugen geraten ist, sie also emotional fragil war – darauf deutet auch die Tatsache hin, dass die 31-Jährige offenbar wochenlang in ihrem Audi lebte. In dem Fahrzeug befanden sich Decken und Vorräte. Zudem habe sie keinen Job gehabt, in sozialen Medien bezeichnete sie sich als Künstlerin. Über das Internet habe sie versucht, eigene Aquarelle und handverzierte Möbel zu verkaufen – jedoch ohne großen Erfolg, wie es scheint.

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Angelika H. kommt ursprünglich aus Deggendorf in Niederbayern. Wie es mit ihr weitergeht und welche neuen Erkenntnisse die Ermittlungen ergeben, ist ungewiss. Bei einer Tötung im Straßenverkehr muss sie jedoch mit einer Haftstrafe von zwei bis sieben Jahren pro Opfer rechnen, die Höchststrafe bei mehreren Toten sind 18 Jahre. (ibü)