Nun folgt sein größter Kampf

Krebskranker Volleyballtrainer hört beim Meister auf

ARCHIV - 10.05.2023, Baden-Württemberg, Stuttgart: Volleyball, Frauen: Bundesliga, MTV Stuttgart - SC Potsdam, Meisterschaftsrunde, Finale, 3. Spieltag, Scharrena Stuttgart. Stuttgarts Trainer Tore Aleksandersen (l) sitzt neben der Sportlichen Leiterin Kim Oszvald-Renkema. Ob Aleksandersen, der an Prostatakrebs leidet, als Cheftrainer in Stuttgart weiterarbeiten kann, ist noch offen. (zu dpa: ««Irgendeine Rolle»: MTV hofft auf Aleksandersens Verbleib») Foto: Tom Weller/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Mussten eine schwere Entscheidung treffen: Trainer Tore Aleksandersen (l.) und Sportdirektorin Kim Oszvald-Renkema
dpa, Tom Weller

Er ist so stark, doch jetzt geht es einfach nicht mehr.
Volleyball-Trainer Tore Aleksandersen kämpft gegen seinen Prostatakrebs im Endstadium. Der hinderte ihn lange Zeit nicht, seinen Job beim deutschen Meister Allianz MTV Stuttgart auszuüben. Doch jetzt muss er eine schwere Entscheidung treffen.

Tore Aleksandersen hört als Volleyballtrainer auf

2022 holte er das Double aus Meisterschaft und Pokal. 2023 kam noch eine weitere Meisterschaft dazu. Und das alles mit Prostatkrebs im Endstadium. Tore Aleksandersen ist ein großer Kämpfer, ließ sich lange Zeit durch nichts beirren. Doch jetzt muss der Norweger seinen Posten beim deutschen Meister aufgeben. Es geht nicht mehr.

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Er sei aufgrund seiner Behandlung nicht in der Lage, das nötige "Energielevel" aufzubringen, sagte der 55-Jährige. Somit wird Konstantin Bitter das Frauen-Team ab der kommenden Saison als Chefcoach betreuen.

Fokus auf seine Gesundheit

Aleksandersen musste schon in der vergangenen Saison auf mehrere Reisen zu Auswärtsspielen verzichten. "Ich bin natürlich sehr traurig, dass ich ab sofort nicht mehr Cheftrainer sein kann", sagte er. Die Behandlung laufe "soweit gut", sagte Aleksandersen, "allerdings habe ich mit den Nebenwirkungen zu kämpfen, die mir eine Menge Energie rauben."

Am 14. Mai hatte Aleksandersen das entscheidende Spiel um den DM-Titel beim SC Potsdam noch an der Bande miterlebt. "Die Energie, die ich noch habe, muss ich ab sofort in den Fokus auf meine eigene Gesundheit legen", sagte er nun. Er werde den Klub in der neuen Saison aber weiter unterstützen, "sobald ich wieder mehr Energie verspüre".

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Der Verein sprach von einer schweren Entscheidung für alle Beteiligten. "Es geht hierbei um die Gesundheit von Tore und er soll sich nun voll und ganz auf seine Behandlungen fokussieren", sagte Sportdirektorin Kim Oszvald-Renkema. (sid/nie)