"Dann bemerkte ich, dass der Ballon um ihren Kopf war"Ein Ballon ist schuld: Alexandra (7) stirbt kurz nach ihrem Geburtstag

Alexandra Hope Kelly
Alexandra (7) starb durch einen Helium-Luftballon. Ihre Mutter möchte andere Eltern nun auf die Gefahren aufmerksam machen.
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Blitzschnell kann aus einem bunten Luftballon eine Todesfalle werden!
Kinder lieben Luftballons. Noch mehr lieben Kinder es, Luftballons platzen zu lassen. Dass die lustigen bunten Dinger eigentlich eine Gefahrenquelle darstellen, ist oft weder Kindern noch Eltern bewusst. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Kinder durch diese ums Leben kommen. So auch die Siebenjährige Alexandra Hope Kelly aus Tennessee, USA. Nun möchte ihre Mutter andere Eltern vor der unterschätzten Gefahr warnen.

Vermeintlich harmlose Deko kostet Alexandra das Leben

Es ist gerade wenige Tage her, dass Alexandra Hope Kelly ihren siebten Geburtstag gefeiert hat, als sie auf tragische Weise aus dem Leben gerissen wird. Mutter Channa Kelly hatte ihrer Tochter extra eine Roblox-Mottoparty ausgerichtet, wie sie in einem emotionalen Post auf Facebook schreibt. Motto-Ballons und ein rund 85 Zentimeter großer Ballon, der eine Sieben darstellt, sollten den Tag perfekt machen. Doch genau dieser wurde Alexandra später zum Verhängnis.

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„Eine Woche nach ihrer Geburtstagsfeier saß ich bei ihr, als sie alle ihre Latexballons platzen ließ. Alex fragte, ob sie ihren großen 7er-Ballon platzen lassen könne, und ich sagte, das sei in Ordnung“, schreibt Channa weiter. „Ich ging in mein Schlafzimmer und wusste nichts von den Gefahren, die von dieser Art von Ballon ausgehen.“ Niemals habe sie gedacht, dass ihre Tochter in Lage sei, sich einen solchen Luftballon über den Kopf zu stülpen.

Mögliche Todesursachen: Heliumvergiftung oder Erstickung

Alexandra Hope und Channa Kelly
Auch wenn es ihre Tochter nicht mehr retten kann: Channa Kelly möchte andere Eltern auf die Gefahren aufmerksam machen, die von Helium-Ballons ausgehen.
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Aber genau das sei passiert, als Channa ihre Tochter für eine Weile alleine lässt, um sich hinzulegen: „Als ich aufwachte, fand ich meine Tochter mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden des Wohnzimmers.“ Zuerst habe sie gedacht, Alexandra sei eingeschlafen, doch dann habe sie den Ballon über dem Kopf des Mädchens gesehen.

Channa schreibt: „Ich entfernte den Ballon schnell, rief den Notruf und begann sofort mit der Wiederbelebung.“ Doch die Mutter und auch die der Rettungskräfte seien erfolglos gewesen: „Am Sonntag, dem 1. Oktober, brach für mich eine Welt zusammen, nur weil ich mir des Risikos dieser Art von Ballons nicht bewusst war.“

Woran genau die Siebenjährige gestorben ist – ob es zu einer Heliumvergiftung oder zum Ersticken kam – sei aktuell noch unklar. „Wir warten derzeit auf die vorläufigen Ergebnisse zur endgültigen Bestimmung ihrer Todesursache.“ Auch wenn es für ihre Tochter zu spät ist, möchte Channa andere Eltern warnen: „Ich hoffe, dass ich durch das Erzählen unserer Geschichte das Bewusstsein schärfen und Eltern über die Gefahren aufklären kann.“

Erst im letzten Jahr ist dem Fünfjährigen Karlton aus Wales ein ähnliches Schicksal widerfahren: Auch er starb durch einen Ballon.

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Weitere unterschätze Gefahren im Alltag

Doch Luftballons sind nicht die einzigen gefährlichen Gegenstände, an denen Kinder im schlimmsten Fall ersticken können: Birgit Knoll ist Krankenschwester und weiß genau, was alles in Kinderkörpern landen kann: „Stiele von Lutschern, Ketten, diverse kleine Spielzeuge, Ohrringe, Fingerringe, Bleistifte – alles, was man sich vorstellen kann.“ Sie appelliert an die Eltern, aufmerksam zu sein und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Kleine, spitze Teilchen wie Kleinteile von Lego oder Playmobil können beim Verschlucken zu Verletzungen in der Darmwand oder der Speiseröhre führen. Auch Gegenstände mit glatter Oberfläche, wie beispielsweise Murmeln, werden schnell verschluckt und können in die Luftröhre gelangen.

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Eine Faustregel, die sich Eltern verinnerlichen sollten: Gegenstände, die durch das Loch in der Mitte einer Klorolle passen, außerhalb der Reichweite von Babys und Kleinkindern aufbewahren. Dazu gehören auch: klein geschnittenes, hartes Obst, Erdnüsse oder Weintrauben. (vho)