Gebäck im Gepäck wird zum süßen Problem

Teures Souvenir! Fluggäste sollen 90 Euro für zwei Ensaimadas bezahlen

Spanish buns Ensaimadas
Die leckeren Teigschnecken tragen den Namen Ensaimadas und sind normalerweise durchaus bezahlbar.
imago

Wer bereits auf Mallorca geurlaubt hat, dem dürften Ensaimadas ein Begriff sein: Die Plunderteigtaschen sind eine Spezialiät der Baleareninsel, viele Bäckereien verkaufen das Gebäck in rauen Mengen an Touristen. Für drei mallorquinische Schnecken zahlt man normalerweise so um die zehn Euro. Doch zwei Fluggäste, die von Mallorca nach Deutschland reisen wollen, sollen plötzlich wegen zwei Ensaimadas 90 Euro draufzahlen. Die Geschichte hinter dem aufgerufenen Wucherpreis.
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Ensaimadas im Handgepäck - das leckere Problem

Die zwei nicht namentlichen genannten Touristen reisen mit der Fluggesellschaft Ryanair von Mallorca nach Frankfurt, berichtet die Mallorcazeitung. Die Billig-Airline ist für ihre strengen Handgepäck-Richtlinien bekannt. Die Reisenden haben demnach normales Handgepäck dabei und dazu jeweils einen Karton mit Ensaimadas. Am Gate kurz vor dem Start dann der Schock: Die Passagiere erhalten die Information, dass sie pro Karton einen Aufschlag von 45 Euro zahlen sollen, ein solcher zähle nämlich als gesondertes Handgepäck.

Mallorca-Touristen werden auf eine einzige Ausnahme hingewiesen

Nach Angaben der Mallorca Zeitung seien die Reisenden darauf aufmerksam gemacht worden, dass es nur eine einzige Ausnahme gebe: Kaufe man die Plunderteilchen im Duty-Free-Bereich des Flughafens, könne man sie problemlos mit an Bord der Maschine nehmen. Damit würde man allerdings bewusst und gezielt den Bäckereien außerhalb des Flughafens schaden, wird in dem Bericht die Meinung der betroffenen Touristin wiedergegeben.

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Plunder-Zoff mit Ryanair nimmt süßes Ende

90 Euro zusätzlich für zwei Gebäcke wollten die beiden Fluggäste nicht zahlen, eine Lösung ist aber schnell bei der Hand: Kurzerhand verschenken sie die zwei Urlaubssouvenirs an zwei Reinigungsfachkräfte, die Mitarbeiter von Ryanair gehen leer aus.

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Gebäck-Gepäck-Streit mit Ryanair wird auf Mallorca zum Politikum

Der Vorfall zieht mittlerweile Kreise, auf Twitter meldet sich der Verbandschef der Bäcker und der Konditoren zu Wort. So fordert Pep Magraner laut Diario de Mallorca, dass die Regierung von Mallorca „Position beziehen und handeln“ solle und vor allem „Chancengleichheit bei der Vermarktung“ der Ensaimadas geschaffen werden müsste. Verbandschef Magraner hält es für „einen vergleichsweisen Missstand“, dass Ensaimadas, die im Duty-Free-Bereich gekauft werden, mit an Bord genommen werden dürfen, alle anderen nicht. Laut dem Zeitungsbericht fordern die Behörden jetzt in einem Brief, gerichtet an Ryanair und den spanischen Flugbetreiber Aena, dass künftig alle Ensaimadas – egal aus welchem Ofen – kostenlos als Handgepäck transportiert werden dürfen.

Auf Twitter stellt der Verbandschef klare Forderungen

Welche Airline den Ensaimadas-Import möglich macht

Bisher machen offenbar nur wenige Airlines den Transport von Ensaimadas im Flieger bedingungslos möglich. So ist in den Geschäftsbedingungen der Fluggesellschaft Air Europa auf der entsprechenden Website beispielsweise explizit festgehalten: „Zusätzlich zum Handgepäck ist der Transport von 2 zusammengepackten Ensaimadas pro Passagier gestattet.“

Freiheit für die Ensaimadas!

So viel Entgegenkommen erhofft sich der Verbandschef der Bäcker und der Konditoren Pep Magraner von mehr Fluglinien. Ob weitere Airlines dem Wunsch nachkommen werden? Bis dahin heißt es aber wohl erstmal: abwarten und Ensaimadas futtern. (gas)