Der große Ernährungs-Check „Nur” Seelenwärmer oder echt gesünder? Wie wichtig warme Mahlzeiten wirklich sind
Einmal am Tag warm muss einfach sein!
Geht’s um ein deftiges und leckeres Mittag- oder Abendessen, sind sich die meisten von uns einig: Warm soll das Essen sein, erst dann macht’s richtig satt. Doch was, wenn im Alltag die Zeit zum Kochen fehlt? Ist es schlimm, wenn wir nicht mindestens einmal am Tag warm essen? Welche Nährstoffe durch das Erhitzen von Speisen tatsächlich besser aufgenommen werden können und welche Vorteile eine warme Mahlzeit am Abend hat, seht ihr zudem im Video.
Diese Lebensmittel sollten in jedem Fall warm verspeist werden
Auch wenn kalte Snacks wie ein Salat oder ein belegtes Brötchen zwischendurch zeitsparend sind: Warme Mahlzeiten haben viele Vorteile und tun unserem Körper gut. Aber nicht nur das: Einige Nährstoffe kann unser Körper tatsächlich besser verwerten, wenn die Nahrungsmittel erhitzt werden.
Pilze beispielsweise sollten vor allem deshalb vor dem Verzehr erhitzt werden, weil sie roh nur schwer verdaulich sind. Grund dafür ist, dass sie Chitin und andere nicht verwertbare Kohlenhydrate enthalten, die unser Körper nicht aufspalten kann. Gegart hingegen sind sie eine gute Quelle für Vitamin C und D und liefern darüber hinaus viele B-Vitamine.
Auch Spinat, Mangold und Rhabarber sollten immer erhitzt werden. Roh enthalten sie nämlich viel Oxalsäure, welche die Aufnahme von Calcium, Magnesium und Eisen blockiert. Durchs Dämpfen oder Blanchieren kann der Oxalsäure-Gehalt jedoch um 50-80 Prozent gesenkt werden.
Diese Vorteile hat eine warme Mahlzeit
Grundsätzlich gilt: Wir benötigen nicht zwangsläufig eine warme Mahlzeit am Tag. Wichtig ist vielmehr, dass wir unseren Körper über eine ausgewogene Lebensmittelauswahl mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen und die Energiebilanz über den Tag stimmt.
Allerdings bietet eine warme Zubereitung mehr Abwechslung: Die Nahrung kann gekocht, gebraten, gedünstet oder gebacken werden. Außerdem entfalten viele Lebensmittel ihre Aromastoffe erst, wenn sie erhitzt werden und schmecken uns so im warmen Zustand meistens besser. Zudem ist warmes Essen oft besser verdaulich als kaltes, was wiederum unsere Verdauungsorgane entlastet.
Und nicht zuletzt vermittelt warmes Essen ein Gefühl von Geborgenheit und sorgt für mehr Wohlbefinden, gerade jetzt, wenn Herbst und Winter vor der Tür stehen.
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Im Video: Chicken One Pot für Kochmuffel
Mittag- und Abendessen: Der Mix aus warm und kalt macht's!
Wer sich optimal ernähren will, sollte nach dem Motto „halb roh – halb gekocht” essen, auch wenn das Gekochte nicht warm verzehrt werden muss. Denn das Erhitzen von Lebensmitteln hat nicht nur Vorteile, es gehen auch Nährstoffe verloren. Vitamine, ätherische Öle und viele andere Komponenten, die dem Organismus nützen, werden durch das Garen zerstört.
Daher sollten vor allem Gemüsesorten, die viel Vitamin C enthalten, wie Brokkoli, Paprika oder Kohlrabi nur kurz in der Pfanne oder im Wok angedünstet oder mit wenig Wasser gedämpft werden. So bleibt das Gemüse zum einen schön knackig, zum anderen werden die wertvollen Inhaltsstoffe nicht mit dem Kochwasser ausgeschüttet. (sli)
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