Hält eine Tasse am Tag den Doktor fern?
Bremer Studie: Kaffee könnte vor einer Corona-Ansteckung schützen

Kaffee-Fans aufgepasst! Wer morgens ein frisch aufgebrühtes Tässchen trinkt, startet nicht nur wacher, sondern womöglich auch noch mit einem Anti-Corona-Booster in den Tag. Das legen nun neue Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern der Jacobs University Bremen nahe.
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Chemische Verbindung im Kaffee blockt das Virus ab
In ihrer Studie, die Anfang November im Wissenschaftsjournal "Food & Function" erschienen ist, untersuchten die Bremer Forschenden die Wirkung von 5-Caffeoylchinasäure (Chlorogensäure) im Kampf gegen das Virus - mit einem erstaunlichen Ergebnis!
Bei Labor-Experimenten zeigte sich: Die Chlorogensäure, eine chemische Verbindung im Kaffee, hemmte tatsächlich die Interaktion zwischen dem Virus und der Zelle. Dem Spike-Protein des Virus’ gelang es nicht mehr, am sogenannten ACE-2-Rezeptor anzudocken, durch den das Virus in die Zellen gelangt.
Eine 200 Milliliter große Tasse Filterkaffee enthält etwa 100 Milligramm der Säure. Im Labor habe bereits diese Menge ausgereicht, um das Andocken des Spike-Proteins zu hemmen, erklären die Forschenden in einer Pressemitteilung.
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Weitere Studien nötig
Allerdings: Diese Laborergebnisse haben bislang leider noch keine Gültigkeit für den Alltag, gibt das Bremer Team zu bedenken. Dafür bedürfe es zunächst noch weiterer Studien. „Als Chemiker:innen können wir für die Praxis zwar nicht beantworten, ob Kaffeetrinken wirklich als vorbeugende Maßnahme zum Infektionsschutz dienen könnte. Aber wir können sagen, es ist plausibel“, ordnet Studienleiter Professor Dr. Nikolai Kuhnert ein. Auch sei noch nicht klar, wie lange die hemmende Wirkung des Kaffees anhalte. (dhe)