SPD-Politikerin schlägt Prämie vor

Kommt der Energiesparbonus für alle Bürger?

Steigende Inflation - Symbolbilder Die Energiekosten steigen und steigen, Thermostatkopf an einem Heizkoerper mit Geld, Geldscheinen, Euroscheinen Symbolbild zum Thema Energiekosten am 16.10.2021 in Siegen/Deutschland *** The energy costs rise and ri
Die Energiekosten steigen und steigen
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Von Philip Scupin

Russland stellt mehr und mehr das Gas ab – also müssten jetzt eigentlich auch die Privathaushalte mehr Gas einsparen. Die SPD-Energiepolitikerin Nina Scheer schlägt deshalb gemeinsam mit dem Wirtschaftsprofessor Jens Südekum einen Bonus für alle Bürger vor, wenn sie Gas einsparen. Das geht aus einem Diskussionspapier hervor, das RTL/ntv vorliegt. Darin heißt es: „Wer im Vergleich zu seinem Vorjahresverbrauch Energie einspart, erhält ein Bonus im Verhältnis zu seiner Einsparung.“ Je höher diese also ausfällt, desto mehr bekäme ein Haushalt ausgezahlt.

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Wer mehr Gas spart, bekommt mehr Bonus

Wie hoch die Entlastungen pro Haushalt genau sein würden, ist noch unklar. Scheer und Südekum schlagen verschiedene Modelle vor, die sie mit Modellrechnungen unterlegen. Bei einer angenommenen Vervierfachung des Gaspreises und einer Einsparung von 20 Prozent würde ein Haushalt bei Ausgaben von 320 Euro laut einem Modell 60 Euro zurückbekommen.

Die Gasversorger sollen das System umsetzen, da sie die genauen Verbrauchsdaten ihrer Kunden kannten. Für die Maßnahme werden Kosten von einmalig rund sechs Milliarden Euro für den Staat taxiert.

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Gaspreise könnten sich vervierfachen

Wegen der reduzierten Lieferungen aus Russland sei es nicht ausgeschlossen, dass eine Gasmangellage eintrete, schreiben Scheer und Südekum in ihrem Papier. Bereits jetzt kauft Deutschland ersatzweise in anderen Staaten Gas, die Weltmarktpreise aber steigen und damit die Preise für alle Bürger. Einsparungen beim Verbrauch würden also helfen, weitere Zukäufe zu vermeiden und Preissprünge zu mindern. Verschiedene Maßnahmen werden zum Gassparen diskutiert.

Privathaushalte tragen zu einem Drittel zum Jahresverbrauch bei und sind somit ein großer Faktor. Um den Ausfall russischer Importe zu kompensieren, müssten sie etwa 20 Prozent ihres Vorjahresverbrauchs einsparen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hätten sie bereits 5 Prozent weniger verbraucht – vor allem, weil sich die Erdgaspreise gegenüber dem 2021 schon verdoppelten. Befürchtet wird, dass sie sich noch einmal verdoppeln könnten.

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