Sein bester Freund will ihn besuchenGroßer Tümmler in der Ostsee: Wie dolle ist Delfin Delle krank?

Delle ist ein allein lebender Delfin, der gerne die Nähe zu Menschen sucht.
Delle ist ein allein lebender Delfin, der gerne die Nähe zu Menschen sucht.
Jesper Andersen
von Daniel Kandora

Große Sorge um Großen Tümmler!
Delfin Delle ist ein kleiner Star am Meerestiere-Himmel. Erst im Mai begeistert er viele Schaulustige vor Travemünde mit seinen tollen Sprüngen. Jetzt wurde er vor Warnemünde und Rostock entdeckt. Doch offenbar ist Delle krank! Sein bester Freund aus Dänemark will ihn jetzt sogar besuchen kommen. Aber wie geht es Delle tatsächlich?

Delle hat eine Hautkrankheit

Ulrich Karlowski arbeitet für die Deutsche Stiftung Meeresschutz. Er ist sich sicher: Delle hat eine oder sogar mehrere Hautkrankheiten. „Es ist ziemlich weit fortgeschritten“, erklärt der Biologe im Gespräch mit RTL. Das sei an Flecken auf der Haut des Delfins zu erkennen. Und die wiederum sind auf einem Foto zu erkennen, das wohl bei einer Seebestattung in Warnemünde entsteht.

Dass es sich bei dem Tier übrigens wirklich um Delle und nicht „irgendeinen“ Delfin handelt, sei unter anderem an einer charakteristischen Narbe zu erkennen.

Lese-Tipp: Delfin Delle verzaubert in Travemünde seine Fans

Kann sich Delle selbst helfen?

Karlowski gibt aktuell aber Entwarnung. Delles Zustand sei nicht lebensbedrohlich. „Wenn er jetzt in salzhaltigeres Wasser schwimmen sollte, geht das wieder weg.“ Denn das in diesem Teil der Ostsee weniger salzhaltige Wasser begünstige solche Krankheiten.

Grundsätzlich könnte das Tier aber auch länger hier durchhalten. Wichtig ist laut dem Biologen, dass Delle genügend Nahrung findet und sich generell wohlfühlt. Der Delfin sei alleinlebend, deswegen tue ihm auch die Nähe zu Menschen gut.

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Im Video: Hier handelt es sich wahrscheinlich um Delle!

Dieser Däne ist Delles bester Freund

Jesper Andersen kennt Delle wie kaum jemand sonst. Er lebt in Svendborg, dort ist Delle jahrelang zuhause. So lernen sich die beiden auch kennen. „Er hat Abenteuer im Blut“, erzählt Andersen im Gespräch mit RTL über Delle. Als der Delfin vor Travemünde unterwegs ist, fährt ihn der Däne sogar besuchen. „Ein paar Minuten, dann hat er mich erkannt und ist sofort gekommen. (...) Das ist so schön!“ Andersen merkt aber auch an, dass Delfine Raubtiere sind, man also immer vorsichtig sein sollte.

Delfin Delle in der Ostsee zu Besuch

Da haben sie sich zum vorerst letzten Mal gesehen: Delle und Jesper Andersen gemeinsam in Travemünde
Da haben sie sich zum vorerst letzten Mal gesehen: Delle und Jesper Andersen gemeinsam in Travemünde
Jesper Andersen

Sollte sich Delle wieder so lange an einem Ort aufhalten, will Andersen ihn auch wieder besuchen kommen. „Ich hoffe, dass ich ihn bald wiedersehen kann!“ Einen tierischen Haken hat die Sache allerdings: Andersen päppelt seit etwa einem Monat einen Elster-Waisen auf, den er nicht allein lassen könne. Und auch mit den Möwen im Hafen von Svendborg hat er sich angefreundet.