Besondere Seebestattung an der OstseeDelfin begleitet Verstorbenen auf seiner letzten Reise

von Marc Chmiel

Für Anke Castor ist es ein schwerer Tag. Vor einigen Wochen stirbt ihr Bruder an einer Krebserkrankung. Als langjähriger Matrose hat er sich für seinen Tod eine Seebestattung gewünscht. Doch dann taucht plötzlich ein ganz besonderer Gast auf, wie unser Video oben zeigt.

Delfin weicht nicht von der Seite

„Der Delfin war einfach so ein Aufschwung in dem Moment, da ist wieder was Schönes.“ Das erzählt Anke Castor im RTL-Interview über die Bestattung ihres Bruders. Ein Jahr litt er an einer schweren Krebserkrankung, bis er schließlich starb. Die Familie stammt aus Mecklenburg-Vorpommern, ist inzwischen aber in ganz Europa verstreut.

Für seinen Tod wollte der 55-Jährige zurück an die Ostsee. „Er wollte in der alten Heimat und seebestattet werden, weil er lange Matrose war“, erzählt seine Schwester Anke.

Als die Familie mit der Asche den Hafen von Warnemünde verlässt, bemerken sie einen weiteren Gast. Ein Delfin schwimmt neben dem Boot. Ein besonderer Moment an diesem schweren Tag: „Gerade ein Delfin ist ja als sehr herzlich bekannt, als sehr liebevolles Wesen. Mein Bruder war jemand, der ein großes Herz hat und er hat wirklich jedem geholfen“, sagt Anke Castor. Bis zur Rückkehr in den Hafen weicht das Tier dem Boot nicht mehr von der Seite.

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Regenbogen macht den Abschied perfekt

Anke Castor
Anke Castor vor dem Abschied von ihrem Bruder in Warnemünde
Anke Castor

Und es geht noch weiter. Kurz bevor die Urne ins Wasser gelassen wird, spielt die Familie einen der Lieblingssongs des Verstorbenen, „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer. In dem Moment erscheint dann auch noch ein Regenbogen. „Als der Regenbogen kam, hatten wir einfach Gänsehaut“, sagt Anke Castor.

Auch wenn die 47-Jährige nicht abergläubig ist, hat dieser besondere Abschied der Familie ein bisschen Kraft gegeben. Und die Erinnerung an diesen Tag noch ein bisschen denkwürdiger gemacht.