Er soll auch der Machetenangreifer sein

Familie stirbt bei Brand in Solingen - Polizei schnappt Verdächtigen (39) dank Videoaufnahmen

von Valerio Magno und Sebastian Stöckmann

Der Brandstifter wohnte im Haus, das er anzündete!
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hat wahrscheinlich ein und derselbe Täter zwei schreckliche Verbrechen in Solingen (Nordrhein-Westfalen) verübt. Am Mittwoch sind neue Details ans Licht gekommen.

Brandstifter von Solingen ist ehemaliger Mieter

Solingen Brand
Bei dem Brand in Solingen starb eine vierköpfige Familie.
dpa/privat

Demnach kamen die Ermittler dem Verdächtigen unter anderen durch die Aufnahmen von Überwachungskameras auf die Spur. Es handelt sich den Angaben zufolge um einen ehemaligen Mieter (39) des Brandhauses – ihm war von der Vermieterin gekündigt worden. Auf den Kameraaufnahmen ist zu sehen, wie er sich ihn in der Nähe des Tatorts bewegt und auffällig verhält.

Hintergrund des Machetenangriffs am 8. April war nach bisherigen Erkenntnissen ein missglücktes Drogengeschäft. Der Tatverdächtige und sein Opfer kannten sich offenbar. Nach dem Angriff mit der 40 bis 45 Zentimeter langen Machete konnte das Opfer den Namen des Angreifers nennen. Als die Ermittler dessen Wohnung durchsuchten, fanden sie Material, das ihn im Falle des Brandanschlages belastet.

Machetenangriff in Solingen In einem Mehrfamilienhaus an der Straße Birkenweiher kam es am Montagnachmittag 08.04.2024 gegen 15:20 Uhr zu einem schweren Angriff. Ein 44 jähriger Solinger war schwerstverletzt in ein Krankenhaus eingeliefert worden, zuvor war er offenbar mit einem Messerähnlichen Gegenstand niedergestochen worden. Er erlitt schwerste Kopfverletzungen. Augenzeugen berichteten von einer Machete. Der Täter flüchtete zunächst, ein möglicher Tatverdächtiger konnte etwa nach einer Stunde vorläufig festgenommen werden. Solingen, Birkenweiher Deutschland *** Machete attack in Solingen There was a serious attack in an apartment building on Birkenweiher street on Monday afternoon 08 04 2024 at around 15 20 hrs A 44-year-
In einem Mehrfamilienhaus verletzte der Angreifer einen Mann mit einer Machete lebensgefährlich.
www.imago-images.de, IMAGO/Tim Oelbermann, IMAGO/Tim Oelbermann

Die Ermittlungen hätten ergeben, dass es sich bei dem Verdächtigen wahrscheinlich um jenen Mann handelt, der auch für den Brandanschlag verantwortlich ist. Staatsanwalt Heribert-Kaune-Gebhardt sprach am Mittwoch in Wuppertal von einem „sehr hohen Grad der Verdachtslage“. Der Mann wurde festgenommen, ein Haftrichter erließ Haftbefehl. Einen Hinweis auf ein fremdenfeindliches Motiv gibt es den Ermittlern zufolge nicht.

„Wir sind der Polizei sehr dankbar, dass sie denjenigen gefunden hat, der den Brand gelegt hat. Wir wollten unbedingt, dass die Polizei den Täter kriegt. Leider bringt uns dieser Ermittlungserfolg unsere geliebte Familie aber nicht zurück“", sagt Ivaylo A., dessen Cousine Katya bei dem Feuer starb.

Zusammenhang zwischen Brand mit vier Toten und Machetenangriff

Schon im Vorfeld hatten die Ermittler mitgeteilt, dass der mörderische Brand mit vier Toten und ein Machetenangriff zwei Wochen später in einem Zusammenhang stehen. Am Montag war in Solingen ein 40 Jahre alter Mann mit einer Machete lebensgefährlich verletzt worden. Er kam in ein Krankenhaus. Als Verdächtiger wurde laut Polizei ein 39-Jähriger festgenommen. Gegen ihn werde wegen versuchter Tötung ermittelt.

Lese-Tipp: Ist der Machetenangreifer auch der Brandstifter?

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Bulgarische Familie starb bei Feuer in Solingen

Drei Menschen waren bei dem Wohnungsbrand getötet worden, darunter ein Kind. Sie seien im Dachgeschoss des Altbaus gefunden worden, sagte der Sprecher. Ein Mensch werde noch vermisst. Es werde vermutet, dass die Toten Mitglieder einer Familie seien.
Mutter, Vater, ein Kind und ein Säugling starben bei einem Wohnungsbrand in Solingen.
Privat/NonstopNews

Zwei Wochen zuvor hatte die Brandstiftung in einem Solinger Wohnhaus für Entsetzen gesorgt. Sachverständige entdeckten Spuren von Brandbeschleuniger im hölzernen Treppenhaus, die Ermittler stufen die Tat inzwischen als vierfachen Mord ein.

Eine aus Bulgarien stammende Familie, die im Dachgeschoss des Hauses wohnte, konnte sich nicht mehr retten. Die 28 und 29 Jahre alten Eltern und zwei Mädchen im Alter von drei Jahren sowie wenigen Monaten starben. (mit dpa)