Ex-Außenminister im Interview bei RTL Direkt

Sigmar Gabriel: "Wir müssen jetzt zeigen, was uns der Frieden in Europa wert ist"

Sigmar Gabriel bei RTL Direkt zu Gast Ex-Außenminister zur Ukraine-Krise
05:22 min
Ex-Außenminister zur Ukraine-Krise
Sigmar Gabriel bei RTL Direkt zu Gast

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Ex-Außenminister Sigmar Gabriel hat bei RTL Direkt schärfere Sanktionen für Russland als Reaktion auf die Ukraine-Eskalation gefordert: „Wer mit Krieg in Europa spielt und bewaffnet in ein Land einfällt, der muss auch einen Preis dafür zahlen.“ Der Stopp von Nord-Stream-2 habe auch Folgen für Deutschland, wie der SPD-Politiker betont. Das ganze Interview mit RTL-Direkt-Moderator Jan Hofer sehen Sie im Video.

Sigmar Gabriel: „Ich glaube, dass jetzt wesentlich mehr passieren muss und das wird auch passieren"

Gabriel sagte weiter: „Ich glaube, da darf sich keiner was vormachen, wir haben ohnehin schon hohe Energiepreise, das wird uns auch selber treffen, aber wir müssen jetzt mal zeigen, was uns der Frieden in Europa wert ist und ich finde, da darf man nicht zurückschrecken.“ Der ehemalige Außenminister glaubt nicht, dass Putin sich alleine von solchen Maßnahmen beeindrucken lässt, „(…) weil Sanktionen dieser Art vermutlich bei ihm längst einkalkuliert sind.“ Sanktionen seien in Russland so eine Art Großmachtsteuer, die man bezahlen müsse, wenn man in der Welt der Großen mitspielen will.

„Ich glaube, dass jetzt wesentlich mehr passieren muss und das wird auch passieren. Russland hat zwar zur Zeit gefüllte Staatskassen, weil die Energiepreise hoch sind“, erklärte der SPD-Politiker im RTL-Interview. „Aber das Land ist keineswegs in gutem Zustand und deswegen werden die Europäer und die Vereinigten Staaten ganz sicher mehr machen als nur Nord-Stream zu stoppen.“ Ob das Putin davon abhalten wird noch weiter zu gehen, vermag Gabriel „nicht vorauszusehen“.

Gabriel über Putin: „Er will Russland zurückbringen in die Position einer europäischen Großmacht"

Es sei offensichtlich, was Putin politisch will: „Er will Russland zurückbringen in die Position einer europäischen Großmacht, also international ohnehin, aber er will, dass die Zukunft Europas wieder mit ihm verhandelt werden muss.“

Sigmar Gabriel erklärt weiter: „Denn aus seiner Sicht – und da liegt er gar nicht falsch – hat Russland in Europa seit 1989 dramatisch an Einfluss verloren. Das Land ist auf den Status eines Energielieferanten herabgesunken, es ist wirtschaftlich nicht attraktiv, es ist politisch nicht attraktiv und das will er ändern. Und den einzigen Hebel den er dafür hat, ist sozusagen das Militär.“ Zuvor hatte sich bei RTL Aktuell bereits Bundeskanzler Olaf Scholz den Fragen zur Ukraine-Krise gestellt. (swi)

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