Dieses Mal verkaufte er nicht aus dem Kinderzimmer

"Shiny Flakes" muss wieder in den Knast: Vier Jahre und sechs Monate für fast 100.000 Euro Gewinn

Maximilian Schmidt bekannt aus Netflix-Serie "Shiny Flakes"
Maximilian Schmidt ist durch die Netflix-Serie "Shiny Flakes" bekannt geworden, die eine Dokumentarreihe aus seinen Straftraten machte.
picture alliance / Everett Collection, ©Netflix/Courtesy Everett Collection

Er scheint nichts aus seinen Taten gelernt zu haben! Maximilian Schmidt (28), besser bekannt als „Shiny Flakes“ aus der gleichnamigen Netflix-Dokumentation muss wieder ins Gefängnis wegen Drogenhandels. Doch dieses Mal tauschte er das Kinderzimmer gegen eine Bunkerwohnung.

Drogengeschäfte aus Bunkerwohnung statt Kinderzimmer

Das Gericht in Leipzig sprach den sogenannten Kinderzimmer-Dealer am Mittwochnachmittag schuldig. Und das gleich in fünf tateinheitlichen Fällen des Handels mit Betäubungsmitteln. Das ergibt am Ende vier Jahre und sechs Monate Haft für den Netflix-Star. Außerdem muss er seine Speicherkarte abgeben und anteilig die Kosten des Verfahrens tragen. Fast 100.000 Euro Gewinn erwirtschaftete Schmidt als Kopf einer fünfköpfigen Gauner-Gruppe. Ein weiterer Unterschied zum letzten Mal: Dieses Mal verkaufte Schmidt das Rauschgift nicht aus seinem Kinderzimmer, sondern aus einer Bunkerwohnung in der Prager Straße in Leipzig.

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Von dort versendete die Bande zwischen 2019 und 2021 etwa 471 Sendungen mit insgesamt rund 20 Kilogramm verschiedenster Drogen nach Deutschland und ins Ausland. Warum aber hat Schmidt die gleiche Straftat ein zweites Mal begangen? Ein Psychotherapeut erklärte das Phänomen im RTL-Interview.

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Drogen-Prozess gegen Netflix-Star "Shiny Flakes" "Kinderzimmer-Dealer"
02:30 min
"Kinderzimmer-Dealer"
Drogen-Prozess gegen Netflix-Star "Shiny Flakes"

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Psychotherapeut: "Er denkt, er ist schlauer als die Polizei"

„Weil er glaubt, er ist schlauer als die Polizei und deswegen will er seine Grenzen austesten“, schätzte Psychotherapeut Joachim Guzy den Fall bereits im Januar ein, als der Prozess gegen Schmidt begann. „Es ist manchmal wie ein Selbstläufer, der dahinter steckt. Es ist wie ein Zwang, der immer wiederholt werden muss“, so Guzy weiter. „Und manchmal haben diese Menschen das Gefühl, nur gestoppt zu werden, wenn sie erwischt werden.“

Zumindest wird Schmidt im Gefängnis nun wieder ausreichend Zeit haben, seine Taten zu reflektieren. Und so gibt es vielleicht doch eine Chance, dass er kein zweites Mal zum Wiederholungstäter wird. (jak)

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