Aufnahmen zeigen, wie er sich an einem Jungen vergeht
Schwerer sexueller Kindesmissbrauch: Mutmaßlicher Pädophiler stellt sich nach Fahndung

Der Missbrauchskomplex Münster ist einer der größten Fälle der vergangenen Jahre. Via Foto-Fahndung suchte die Polizei Münster am Dienstag nach einem weiteren Verdächtigen – und hatte schnell Erfolg. Wie die Polizei auf RTL-Anfrage mitteilte, stellte sich der Gesuchte noch am selben Tag.
Mann spricht mit Berliner Dialekt
Der Mann aus dem Großraum Berlin habe bei der Berliner Polizei angerufen und sich gestellt, teilten die Beamten mit. Offenbar war der Fahndungsdruck zu groß geworden. Das Bild breitete sich nach der Veröffentlichung schnell im Internet aus, viele Menschen teilten es.
Entdeckt wurde der Gesuchte auf Aufnahmen, die die Ermittlungskommission „Rose“ im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Münster auswertet. Videoaufnahmen, die der Polizei vorliegen, zeigen den Verdächtigen beim Missbrauch eines kleinen Jungen. Die Aufnahmen stammen vom 13. Juli 2019.
Die Bilder- und Videodateien zeigen laut Polizei schwere sexuelle Missbrauchshandlungen, die von dem Tatverdächtigen an einem kleinen Jungen vorgenommen werden. Das Bild des Mannes stammt aus dem Jahr 2019. Die Polizei hatte auch mitgeteilt, dass der Verdächtige mit einem Berliner Dialekt spreche.
Video: Hier ist der Hauptangeklagte vor Gericht
Münsteraner Missbrauchs-Fall hatte Deutschland geschockt
Münster ist einer von drei großen Missbrauchsfällen der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen. Der Fall kam im Juni 2020 nach Ermittlungen in einer Gartenlaube ans Licht. Im Zuge dessen hatte es in mehreren Bundesländern und im Ausland Festnahmen gegeben.
Der IT-Fachmann Adrian V. (28) hatte unter anderem in der einer Gartenlaube in Münster den Sohn (heute 11) seiner Lebensgefährtin immer wieder vergewaltigt, sexuell missbraucht und anderen Pädophilen zugeführt. Der Prozess gegen den Haupttäter, drei Komplizen (31, 36, 43) und Adrian Vs. Mutter Carina V. wird heute (22. Juni) am Landgericht Münster fortgesetzt. Erst stehen die Plädoyers der Nebenkläger an, dann sollen sich die ersten Verteidiger zum Strafmaß äußern. Die Staatsanwaltschaft hatte am 15. Juni für den mutmaßlichen 28 Jahre alten Haupttäter aus Münster 14 Jahre Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung gefordert.
(mst)