Will der Automobilverband das etwa vertuschen?
Schwere Sexismus-Vorwürfe gegen Fia-Präsident Mohammed Ben Sulayem

Böse Anschuldigungen gegen Fia-Präsident Mohammed Ben Sulayem (61)! Eine ehemalige Mitarbeiterin des Chefs des Automobilverbandes erhebt schwere Mobbing- und Sexismus-Vorwürfe. Der Verband streitet alles ab. Die Frage ist: Wer hat recht? Und wer hält es nicht so mit der Wahrheit?
Mitarbeiterin schreibt Briefe mit brisantem Inhalt
Die britische Tageszeitung „Telegraph“ hatte zuvor die schweren Anschuldigungen öffentlich gemacht. Es geht dabei um Shaila-Ann Rao, einstige Interims-Generalsekretärin für Motorsport. Vor ihrem überraschenden Abgang Ende vergangenen Jahres habe sie einen Brief verfasst und an mehrere Stellen gesendet. Dessen brisanter Inhalt: Darin soll sie unter anderem sexistisches Verhalten beklagt haben. Diese Anschuldigungen sollen dem Bericht zufolge aber nie untersucht worden sein.
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Doch was soll konkret vorgefallen sein? Laut des „Telegraph“ habe sich Rao durch das Verhalten von Ben Sulayem gedemütigt gefühlt. Unter anderem soll der Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten die in Motorsportkreisen angesehene Anwältin im vergangenen Jahr beim Großen Preis von Belgien im Fahrerlager für andere sicht- und hörbar öffentlich angeschrien haben. Die Zeitung zitierte mehrere Quellen, die die Szene beobachtet haben sollen.
Fia wehrt sich gegen die schweren Vorwürfe
Die Fia wehrt sich gegen die Anschuldigungen gegen Sulayem und bestreitet alles. Auch eine Untersuchung soll es gegeben haben. „In Bezug auf die spezifischen Vorwürfe von Shaila-Ann Rao wurde ein ordnungsgemäßes Verfahren mit einer gütlichen Verhandlung durchgeführt, die vom Präsidenten des Senats geführt wurde“, sagte ein Fia-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Eine mögliche Überweisung der Angelegenheit an die Fia-Ethikkommission habe es anschließend von keiner der Parteien gegeben.
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Ferner seien „keine Beschwerden“ gegen den 61 Jahre alten Präsidenten eingegangen. Und weiter: Sollte dies jedoch künftig der Fall sein, dann werden diese umgehend behandelt. Der Sprecher stellt klar: „Die Fia nimmt Missbrauchsvorwürfe sehr ernst und bearbeitet alle Beschwerden mit robusten und klaren Verfahren.“
Aktuell steht es nun also Aussage gegen Aussage… (nlu/dpa)