Selbstjustiz der „Goodbye Deutschland"-Auswanderer auf Mallorca

Lisha und Lou brechen bei mutmaßlichen Tierquälern ein, um Hunde zu retten

von Julia Ladwein und Sebastian Stöckmann

Sie wollten angeblich nicht, dass weitere Hunde qualvoll sterben: Die „Goodbye Deutschland“-Auswanderer und Influencer Lisha und Lou sind auf Mallorca auf ein Grundstück eingebrochen, um Tiere zu retten. Ein anderer deutscher Auswanderer, der dort mit seiner Frau wohnt, soll seine Hunde gequält und einen der Vierbeiner im Pool ertränkt haben.

Voicemail von deutschem Auswanderer: Habe unseren Hund ertränkt

Alles beginnt mit einer Voicemail, die der mutmaßliche Tierquäler Kevin K. in den sozialen Medien veröffentlicht. „Und jetzt kommt der Knaller, ich sag's dir. Von mir aus meld's dem Tierschutz: Ich hab unseren Kampfhund im Pool ersoffen“, lautet die erschreckende Nachricht. „Leine um den Hals, 'nen Stein und ab in den Pool. Ja ich weiß, scheiß auf die Tierschützer hier. Der Hund ist weg, ein Kostenfaktor weniger.“

Darüber hinaus kursieren im Internet Aufnahmen von aggressiven und verletzten Hunden auf dem Grundstück von Kevin und Annika K. Lisha Savage will die weiteren Hunde der Deutschen vor einem ähnlichen Schicksal bewahren. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Lou und einer Freundin, der Tierschützerin Nadescha Leitze, verschafft sie sich am Mittwoch Zutritt zum Grundstück und nimmt die Tiere mit.

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Lisha Savage ist potenzielle Straftat „scheißegal"

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Die „Goodbye Deutschland!"-Auswanderer Lisha und Lou Savage.
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Unrechtsbewusstsein empfindet sie dabei nicht. „Es ist mir scheißegal, ob das 'ne Straftat war, was wir gestern gemacht haben“, poltert Lisha auf Instagram. „Wenn ich mit diesem Gewissen jetzt schlafen gehen kann, dann scheiß ich auf alles.“ Dann kündigt sie an, ein Video zu posten, das „euer Herz erwärmen wird“.

In dem Folgeclip zeigt die Auswanderin, die mit ihrem Mann in der VOX-Reality-Doku „Goodbye Deutschland“ zu sehen war und Kanäle auf Youtube und Instagram betreibt, einen der geretteten Hunde. Er wirkt verspielt und verschmust, scheint bei seinen mutmaßlichen Rettern glücklich zu sein.

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„Goodbye Deutschland"-Auswanderer wollen mitgenommenen Hund weitervermitteln

Nadescha Leitze gibt zu, die Hunde mitgenommen zu haben. „Ja, wir sind ins Grundstück eingestiegen“, sagt sie dem Mallorca Magazin. „Die Hunde waren zwischen Müll und Dreck untergebracht, und ich habe kein Wasser oder Futter gesehen.“ Sie spricht von drei mitgenommenen Hunden.

Lisha Savage möchte das bei ihr untergebrachte Tier jetzt an einen neuen Besitzer vermitteln – in Deutschland oder auf Mallorca. „Wir übernehmen die Kosten, damit sie da ankommt, wo sie hingehört. Ein unglaublich lieber Hund", verspricht sie.

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Einbruch auf Mallorca: Lisha, Lou und Nadescha Leitze sehen sich trotzdem im Recht

Kevin K. bestätigt dem Mallorca Magazin die Echtheit seiner Voicemail, bestreitet aber, den Hund getötet zu haben: Er habe das Tier nicht ertränkt, sondern ausgesetzt. Seine Frau Annika sagt: „Bei uns wurde gestern eingebrochen. Die Polizei war bereits da und wir haben jetzt einen Anwalt eingeschaltet.“

Selbstjustiz, um ein Hundeleben zu retten? Lisha, Lou und ihre Freundin sehen sich im Recht. Ob sie wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahl zur Verantwortung gezogen werden, müssen die spanischen Behörden klären.